Dinky: Dimension D - Musik eines gefallenen Engels

Flower
Manche Musiker werden im Lauf der Zeit schlechter. Andere besser. Und einige, ganz selten, so richtig gut. So wie Dinky. Man hatte in den letzten Jahren oft das Gefühl, dass sie eigentlich alles richtig macht, die richtigen Ideen hat, und auch ästhetisch den richtigen Ansatz wählt. Aber in der Umsetzung hakte es oft. Bei „Dimension D“, ihrem neuen Album, hakt nichts.
Schade, dass Alejandra Iglesias ihren bürgerlichen Namen gegen den Künstlernamen Dinky (früher: Miss Dinky) eingetauscht hat. Man könnte sonst nämlich Witze machen, dass sie ihrem berühmten Namensvetter Julio immer näher kommt. Dinky, einst als Minimal-Techno-Streiterin gestartet, wird mit den Jahren nämlich immer poplastiger und songorientierter. Aber bevor man jetzt auf falsche Gedanken kommt: Die Wahl-Berlinerin mit chilenischen Wurzeln Dinky hat so gar nichts Schnulziges an sich, ihre Songs schlagen mal in Richtung Track, mal in Richtung Pop aus. Leicht melancholisch, wie sich das für eine Musikerin im Exil gehört, und auf diesem Album sehr eingängig und melodisch. Das beste dann zum Schluss: Ein Hidden Track auf der CD, der vermuten lässt: Wenn Dinky wollte, könnte sie tatsächlich ein echter Popstar sein.