Jake Fairley, der Vielseitigkeitsmeister

Flower
Es hat sie schon immer gegeben, die Musiker, denen EINE Band zu wenig war. Einer dieser musikalischen Zappelphilips ist der Kanadier Jake Fairley. Geboren in Toronto, groß gezogen mit einer Mischung aus Skateboard-Kultur und Indierock, hat er sich vor Jahren für die elektronische Musik entschieden – um doch immer wieder zur Gitarrenmusik zurückzukehren. Sein neues Album hat er unter seinem Pseudonym Fairmont veröffentlicht: Elektronische Musik mit viel Melodie und Gesang, gedämpfter Techno mit Popappeal, könnte man dazu auch sagen.
Unter seinem bürgerlichen Namen Jake Fairley widmet er sich etwas härterem, minimalistischerem Techno, aber bei beiden Projekten hört man auch, dass der Musiker einst Musik mit der Gitarre gemacht hat: Sein Techno ist zwar kein Rockno, aber der Groove erinnert mitunter an Punk und Indie-Sounds. „Genres“, so sagt er selbst, „haben etwas frustrierendes.“ Sobald man etwas Originelles schaffe, kämen andere, um es nachzumachen. Mit der Bezeichnung „Indie-Dance“ könne er aber lebe, das sei so vage.
Vor wenigen Monaten hat Fairley mit seiner Band „Bishop Morocco“ ein Mini-Album herausgebracht – Indie-Dance passt da ganz gut, weil es weniger elektronisch, aber doch rhythmisch zur Sache geht. Bei Bishop Morocco ist Jake Fairley allerdings einer unter mehreren – sein Lebensstil verbietet aber eigentlich längerfristige Kollaborationen mit anderen Musikern: Selten hält er es länger als ein halbes Jahr in einer Stadt aus – Toronto, Amsterdam, Berlin, Barcelona, alles Städte, in denen er in den letzten Jahren gewohnt hat.