Lost Sirens: New Order in alter Ordnung

Flower
Streit. Zerwürfnis. Kontaktabbruch. Egal wie man es nennt: Die Popmusik ist reich an Geschichten von Bandmitgliedern, die einfach nicht mehr miteinander konnten oder wollten. Bei New Order, der englischen New-Wave-Rock-Pop-Band, die Hits wie „Blue Monday“ geschaffen hat, stritt man sich schon, bevor man überhaupt unter diesem Namen zusammenkam. Es dauerte dann aber doch 27 Jahre bis zum endgültigen Bruch zwischen Sänger Bernard Sumner und Bassist Peter Hook – Hook verkündete 2007, dass er genug habe. Jetzt ist ein Album herausgekommen, auf dem sie alle, Sumner, Hook und die anderen, zusammen zu hören sind – mit hoher Wahrscheinlichkeit zum allerletzten Mal. Die Songs auf „Lost Sirens“ stammen allerdings auch aus dem Jahr 2005.
Lange war ihr Album „Lost Sirens“ angekündigt, jetzt ist es da, die schmale Platte mit acht Songs, von denen zwei bereits bekannt waren. Offenbar mussten erst einmal einige juristische Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt werden: Bassist Peter Hook spielt bei diesen Aufnahmen mit, hat sich aber im Streit 2007 von New Order getrennt, ist also kein Mitglied mehr dieser so einflussreichen englischen Band.
Was also sind das überhaupt für Aufnahmen? New Order kamen 2005 zusammen, um ihr Album „Waiting For the Sirens“ einzuspielen. Eigentlich als Doppelalbum geplant, standen dafür am Ende der ziemlich teuren Aufnahmesessions zu wenig Songs zur Verfügung. Man entschloss sich, einen Teil der Lieder, nämlich die jetzt veröffentlichten, für später aufzuheben – dann brach die Band auseinander. Mittlerweile spielen New Order wieder zusammen, aber eben ohne den angestammten Bassisten Peter Hook. Restware also, dieses Lost Sirens-Mini-Album? Ganz und gar nicht. Man hört der Musik nicht einmal an, dass sie ein paar Jahre alt ist: Der typische New Order-Sound wartet hier, die jingelnden Gitarren, Bernard Sumners eigenwilliger, leicht nasaler Gesang, der Indie-Pop mit Clubfeeling.