Watergate zum X.

Flower
Es ist ja so eine Sache, das mit den Jubiläen! Auf der einen Seite ein guter Anlass, noch mal zurückzuschauen, um sich an die besten und schlechtesten Momente der vergangenen Jahre zu erinnern. Auf der anderen Seite auch ein bisschen Ausdruck von Ratlosigkeit: War ja ganz schön, aber wie geht es jetzt weiter? Das Watergate zum Beispiel:
Ziemlich genau zehn Jahre existiert dieser Club nun, zehn Jahre im Grenzgebiet zwischen Kreuzberg und Friedrichshain, zehn Jahre, in denen sich die Gegend an der Oberbaumbrücke noch einmal extrem gewandelt hat und zum Partymittelpunkt Berlins geworden ist. Zufall oder weise Voraussicht? Das Watergate jedenfalls war von Anfang an dabei und feiert das nun mit einer Compilation: Fast 30 exklusive Tracks, nicht als Nonstop-DJ-Mix, sondern einzeln auf zwei CDs gepresst. Sie stammen von den DJs und Produzenten, die im Watergate so auftreten, von Tiefschwarz bis Butch, von Henrik Schwarz bis Oliver Koletzki und bewegen sich zwischen House und TechHouse, routiniert, melodisch, leider ohne herausragende Hits. Ein bisschen also wie das Watergate selbst: Den Titel „Bester Club Berlins“ wird man wohl niemals mehr bekommen, aber deshalb muss man ja nicht gleich mit dem Feiern aufhören. Ach ja, wer das Watergate anders als ich doch für den besten Club Berlins hält, für den gibt es sogar eine Deluxe-Ausgabe: CDs, DVD, Fotoband, Vinylplatten, Poster, sogar ein beigelegter Gästelistenplatz. Aber nicht vergessen: Der ist vielleicht gar nicht nötig, ins Watergate kommt man nach wie vor einfacher rein als ins Berghain.