Die Toten laufen wieder

Flower
Ist das nun ein Zeichen von doch nicht funktionierender Globalisierung, dass man Filme und Serien, die in anderen Ländern laufen, nicht so ohne weiteres sehen kann? Oder ein Zeichen von funktionierender Globalisierung, dass es irgendwie doch geht? Die zweite Staffel von The Walking Dead, der als Serie verfilmten Graphic Novel von Robert Kirkman und Tony Moore ist in den USA angelaufen. Es gab Streit darüber, wie die zweite Staffel weitergehen sollte, sie durfte nicht mehr so viel kosten wie die erste, hieß es. Wenn es wirklich weniger gekostet haben sollte, dann kann man sagen: Bislang sieht man es nicht. Nach wie vor spannend, nach wie vor die (selben) guten Schauspieler, nach wie vor extrem beklemmend und irgendwie auch nach wie vor „realistisch“, so weit das bei einem Zombie-Thema überhaupt möglich ist. Sehr, sehr gut. Eine Frage aber bleibt natürlich: Werden die letzten übrig gebliebenen Menschen wirklich Johnny Cash hören? Oder doch Techno?
Über alles, was mit Zombies zu tun hat, ist, glaube ich, schon alles gesagt worden: Warum das Thema in den letzten Jahren so einen Aufschwung genommen hat, was es über uns (als Gesellschaft) sagt, dass wir uns so sehr mit Endzeit-Szenarien beschäftigen, dass den ohne Sinn dahin lebenden Mensch gar nicht so viel vom Zombie unterscheidet. Eins aber ist noch nicht besprochen worden: Ob „Maschinenmusik“ in einer von Zombies beherrschten Welt noch eine Daseinsberechtigung hat. Kann man es ertragen, elektronische Musik, die man lange Zeit mit der Zukunft assoziierte, in einer Umgebung zu hören, in der es eigentlich nur noch um das kurzfristige Überleben geht? Fragen, die dann, wenn es wirklich so weit sein sollte mit den Zombies, keine Rolle mehr spielen dürften. Rhetorische Fragen. Aber gut, dass sie mal einer gestellt hat.