Blaue Filme von Lo-Fang

Flower
Das Wort „Blue“ im Zusammenhang mit Musik signalisiert im Normalfall jede Menge Melancholie. Matthew Hemerlein alias Lo-Fang und sein Debütalbum „Blue Film“ machen da keine Ausnahme: tiefe Gefühle in dutzendfacher Ausfertigung erwarten einen dort, ein Song trauriger - und schöner! – als der nächste.
Lo-Fang - ein Name wie der eines asiatischen Superschurke in einem 60er-Jahre-Film. Die Kritik ist sich nicht ganz klar darüber, was sie mit diesem Lo-Fang anfangen soll: die Songs, da sind sich eigentlich alle einig, sind gut und in ihrer melancholischen Art mit- und herzzerreißend. Aber die Machart, das Hin- und Herpendeln zwischen experimentellem elektronischen Pop und pathetischem R’n’B, kommt bei den Kritikern nicht so gut an: mal wird vermutet, der junge Lo-Fang suche noch sein musikalisches Zuhause, mal mutmaßt man, die vielen verschiedenen Orte, an denen „Blue Film“ entstanden sei, spiegelten sich in den Songs wider: Ein Farmhaus in Maryland, Hotels und Studios in Kambodscha, London und Nashville und schließlich die legendären Capitol-Studios in Los Angeles – das seien einfach zu viele Orte, um beständig zu klingen.
Ich glaube, dass genau darin die Stärke dieser Platte liegt: Ein klassisch ausgebildeter Multiinstrumentalist will sich hier noch nicht auf einen, seinen Sound festlegen, sondern schafft es, die verschiedensten Einflüsse in seine Musik einfließen zu lassen. Die Stimme und vor allem die Stimmung der Platte aber halten alles zusammen. Natürlich ist Lo-Fang nicht der einzige und auch nicht der erste Pop-Musiker, der Electronica, R’n’B, Klassik und Folk zu einem großen Ganzen verwebt – seit dem Erfolg von James Blake wandeln viele auf genau diesen Pfaden. Aber nicht viele haben Songs wie Lo-Fang.

1980 FORWARD = 4AD

Flower
Spielen Plattenlabel im digitalen Zeitalter noch eine Rolle?Also in einer Zeit, in der der einzelne Song wichtiger, ganze Alben unwichtiger geworden sind? Manche schon – so wie das britische Plattenlabel 4AD. Seit über 30 Jahren überzeugt 4AD als Gesamtkunstwerk: Die Musik, die Musiker, das Layout der Platten, alles war und ist mit bedacht ausgewählt. Heute steht 4 AD besser da als zuvor, mit Künstlern wie Grimes, Zomby und Bon Iver. Davor waren es die Pixies und die Breeders, am Anfang Bands wie Dead Can Dance, This Mortail Coil, Clan of Xymox – eher Dreampop-Gothic-Postpunk als hipper Electro-Scheiß.. Read and rave on nach dem Klick ...

Traumpoppen

Fotografiert von : : Kasper, Flickr, CC
Synthie-Alarm. Na ja, Dreampopalarm. 7 Jahre ist es her, als sich in New York vier Musiker zusammentaten, um "Blonde Redhead" zu gründen. Schnell waren es nur noch drei - jetzt hat das Trio ein neues Album herausgebracht: “Penny Sparkle” - so sanft und zurückhalten, so träumerisch hat man Blonde Redhead noch nicht erlebt, bilde ich mir ein. Read and rave on nach dem Klick ...