Dub für dubbige Dubster

Flower
Einer meiner Lieblingssätze: Techno in Berlin, das ist wie Reggae auf Jamaica. Nicht Mainstream, aber auch nicht Underground, vielleicht eher: Gebrauchsmusik. Was aber macht nun ein Reggae-Sänger, wenn er in Berlin landet? Der Dominicaner Paul St. Hilaire, früher auch mal als Tikiman unterwegs, zog in den musikalisch offensten Stadtteil, nach Kreuzberg. Und arbeitete einfach mit den besten Techno-Produzenten der Stadt zusammen, um aus Dub, elektronischer Musik und seinem Gesang eine Art „Reggae von morgen“ zu schmieden. Fast schon legendär: seine gemeinsam mit Moritz von Oswald und Mark Ernestus eingespielten Tracks. Die Fortsetzung des ganzen gibt es jetzt: der ebenfalls in Kreuzberg lebende Scott Monteith alias Deadbeat hat basslastige, düstere Soundgebilde erschaffen, in denen Paul St. Hilaires einzigartige Stimme immer mal wieder aufblitzen darf. Mit Reggae hat das nicht viel zu tun. Aber wir sind ja auch nicht in der Karibik, wir sind schließlich in Berlin.