Traumpoppen

Fotografiert von : : Kasper, Flickr, CC
Synthie-Alarm. Na ja, Dreampopalarm. 7 Jahre ist es her, als sich in New York vier Musiker zusammentaten, um "Blonde Redhead" zu gründen. Schnell waren es nur noch drei - jetzt hat das Trio ein neues Album herausgebracht: “Penny Sparkle” - so sanft und zurückhalten, so träumerisch hat man Blonde Redhead noch nicht erlebt, bilde ich mir ein.
Ein auf den ersten Blick seltsames Trio, diese Blonde Redhead – schon der Name signalisiert seit der Bandgründung im Jahr 1993, dass hier entweder Gegensätze aufeinanderprallen oder sich hervorragend ergänzen: Kennengelernt hat man sich an der Kunsthochschule in New York – die japanische Sängerin Kazu Makino und die italienischen Zwillingsbrüder Simone und Amedeo Pace. Aus dem von Sonic Youth so popular gemachten Noise-Rock ist im Laufe der insgesamt acht Alben ein ätherischer Dream-Pop entstanden: Die Songs sind langsam und intensiv, sie leben von hallenden Bassseiten, monotonem, spärlich eingesetzten Schlagzeug, von viel Raum lassenden Synthesizern. Und natürlich von der Stimme.

Stilistisch beziehen sich Blonde Redhead damit inzwischen auf die Zeit vor etwa 25 Jahren, auf Dreampop- und WaveBands wie die Cocteau Twins, Dead Can Dance, This Mortail Coil. Und so passt es natürlich auch, dass sie ebenfalls beim englischen Label 4AD untergekommen sind. Einen entscheidenden Unterschied zu damals aber gibt es: Das Verzweifelte spielt, wenn überhaupt, eine absolut untergeordnete Rolle. Dagegen erschaffen die Produzenten, die am Sound geschraubt haben, eine fast schon bedrogte Stimmung, einen Sound, der Wachträume hervorruft.