Die Bar 25 ist wieder da. Und sie ist ein Zombie.

Flower
Manchmal, wenn ich wieder mal an die Bücher denke, die ich eigentlich schreiben wollte, rede ich mir ein: „Du bist eben ein Autor, der nicht schreibt! Die muss es auch geben!“ Leider gibt es sie viel zu wenig. Oder umgedreht: Es gibt zu viele, die gar nicht schreiben können, es aber trotzdem tun. Bei Ju Innerhofer, die gerade ihr Buch „Die Bar“ abgeliefert hat, ist es so: Sie war auf der Journalistenschule und sie hat einen Doktor der Medizin. Aber wenn sie als Ärztin genauso viel (oder wenig) kann wie als Autorin, dann muss man unter allen Umständen verhindern, dass sie mit lebenden Menschen arbeiten darf.
Aber Polemik ist ja auch nicht so gut. Also hier noch mal die Fakten: Ju Innerhofer kann nicht schreiben, hat angeblich mal ein paar Jahre im Berliner Nachtleben gearbeitet und hat mit „Die Bar“ eine kaum versteckte Erzählung über die 2010 geschlossene Bar 25, die vom Feiervolk (auch von mir) meist den Zusatz „legendär“ verpasst bekommt, produziert. Das Buch ist furchtbar, wirklich. Und die Bar da drin nicht legendär, sondern zombiehaft. Das liegt an dem banalen, selbstverliebten Geplapper der Autorin. Ist das wirklich so, dass es immer nur um „ich, ich, ich“ gehen muss? Wenn ja, dann will ich nicht mehr lesen. Oder nur noch die alten Klassiker. Außerdem, Ju Innerhofer, was denn nun? Drogen und das ständige Feiern sind Mist? Oder warst Du doch stolz, Teil der Bar gewesen zu sein? Beides? Na gut, zumindest das kann ich verstehen: Im Leben ist nicht immer alles eindeutig. Aber Deine seltsame Geschichte über den hirntumorigen Freund hättest Du Dir trotzdem sparen können. Mach’s in Zukunft also lieber wie ich: Sei ein Autor, der nicht schreibt. Oder auch eine Autorin. Hauptsache, dass mit dem „nicht schreiben“ klappt.