Update: Leben ohne Kaufen - der Selbstversuch

Flower
Vor ziemlich genau einem Monat rief ich hier, für jeden nachzulesen, aber hoffentlich nicht reißerisch über ein neues Vorhaben: Bis Ende 2014 will ich nichts kaufen, was ich nicht unbedingt brauche. Muss ich noch einmal schreiben: dieser Halbsatz „was ich nicht unbedingt brauche“ lässt diesen Plan vielleicht ein wenig halbherzig erscheinen, aber er ist überhaupt nicht halbherzig gedacht. Allerdings, das habe ich in den letzten vier Wochen gemerkt, ist dieser Plan nicht ganz so einfach umzusetzen, gerade wenn Konsum für einen (also in diesem Fall für mich) seit Jahrzehnten, eigentlich seit der Kindheit eine wichtige Angelegenheit ist. Ich wollte immer HABEN, nicht unbedingt SEIN. Was also ist passiert in den letzten vier Wochen?
Zuerst einmal: ich habe noch nicht hundertprozentig durchgehalten. Kein Wunder: einen Japan-Urlaub - also ein Urlaub in dem Land, das Shopping zum Lebensziel erklärt hat - ohne etwas zu kaufen durchzustehen, das setzt einen stärkeren Willen voraus als ich (noch) habe. Immerhin: fünf Platten, vier CDs und ein T-Shirt, das kann ich noch mit meinem Gewissen in Einklang bringen. Davon mal abgesehen: dieser erste Monat war eh als Aufwärmphase gedacht: schauen, wie’s sich anfühlt. Ein bisschen hat’s was von trockenem Alkoholiker, finde ich - wenn man noch nicht die richtigen Strategien gefunden hat, um gefährliche Situationen zu vermeiden, wird man eben rückfällig. Aber das heißt ja nicht, dass man gleich ganz aufgeben muss. Außerdem zeigt mir all das vor allem, dass es ja richtig ist, sich selbst mal Verzicht zu verordnen.
Was also habe ich gekauft, was ich nicht unbedingt brauchte, abgesehen von den paar Sachen in Japan? Eine Mütze, zwei CDs, ein Shirt. Und was habe ich mir verkniffen? Eine neue Waschmaschine, zum Beispiel. Dafür musste ich stundenlang an meiner alten rumschrauben, bis sie wieder ging. Soll mir recht sein. Fortsetzung folgt - jetzt kommt Weihnachten!