Steffi houst wie ein Kenner

Flower
Ich weiß nicht, wie alt Steffi Doms genau ist. Aber ihre neue Platte lässt von der ersten Minute an vermuten: auf keinen Fall um die 20, sondern deutlich älter. Denn das, was die Holländerin, die seit Jahren in Berlin zu Hause ist, auf ihrem zweiten Album raushaut, verrät in jeder Note, in jedem Sound, in jedem Beat eine große Kenntnis der elektronischen Musikgeschichte. Das könnte, theoretisch, natürlich eine eher langweilige Schulstunde in Sachen House und Techno werden, ist aber, praktisch, eine ziemlich runde Angelegenheit. Steffi legt schon lange und regelmäßig in der Panorama Bar im Berghain auf und wühlt dafür immer tief in ihren Plattenkisten. Anders als auf ihrem Debüt kann man ihr tiefes Geschichtsbewusstsein jetzt auch hören. Die Tracks haben Drive (dieses Wort wollte ich schon lange mal in einer Plattenkritik anwenden, aber erst hier trifft es so richtig) und gleichzeitig die so oft geforderte aber selten gelieferte Tiefe. Musik, die einen mit leerem Blick in die Gegend starren lässt. Wie, schon wieder einer Stunde vergangen? Herrlich!
Steffi – Power of Anonymity (Label: Ostgut Ton)

Bumm Bumm Bumm Februar 2011

Flower
Auch nicht oft: Ein kurzes Vorwort zu einem Blog-Eintrag. Ist aber nötig. Denn auch wenn ich hier gleich mal ganz kurz über Ostrock schreibe, geht es um Techno, Techno, Techno. Und House. Versprochen.
Also: Es gibt einen Song der Ostrock-Band „Die Puhdys“, der heißt die Rockerrente (ich dachte früher mal, er hieße die Rocker-Ente, aber das ist jetzt vielleicht nicht so wichtig). Und auch wenn die darin singen, dass sie keine Lust haben, in die Rente zu gehen, stellt sich für Musiker natürlich schon die Frage, wie lange man das, was man da macht, eigentlich machen kann. Von den gleich besprochenen drei neuen Alben haben zwei mit diesem Problem zu kämpfen, das der Märtini Brös und die „Werkschau“ des Bpitch Control Labels. Steffi dagegen hat das Problem nicht. Deshalb darf sie auch hier auf dem Foto sein! Read and rave on nach dem Klick ...