Jake Fairley, der Vielseitigkeitsmeister

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Es hat sie schon immer gegeben, die Musiker, denen EINE Band zu wenig war. Einer dieser musikalischen Zappelphilips ist der Kanadier Jake Fairley. Geboren in Toronto, groß gezogen mit einer Mischung aus Skateboard-Kultur und Indierock, hat er sich vor Jahren für die elektronische Musik entschieden – um doch immer wieder zur Gitarrenmusik zurückzukehren. Sein neues Album hat er unter seinem Pseudonym Fairmont veröffentlicht: Elektronische Musik mit viel Melodie und Gesang, gedämpfter Techno mit Popappeal, könnte man dazu auch sagen. Read and rave on nach dem Klick ...

Techno und die Gesetze des richtigen Skifahrens!

Man kann es ja am Bild nebenan sehen: Techno entkommt man nicht. Nicht einmal im Skiurlaub. Und je länger ich hier in Österreich alleine die Pisten befahre und dabei Musik höre, desto klarer werden mir ein paar Dinge. Sie haben unter anderem mit dem richtigen Sound, kalt und warm, Snowboardern und Stockeinsatz, Detroit und ElectroHouse zu tun. Und sie sind, Hobbyphilosoph, der ich nun mal bin, eine Weiterentwicklung dessen, was ich schon mal hier zum Thema geschrieben habe. All diese Gedanken nenne ich ... DIE GESETZE DES RICHTIGEN SKIFAHRENS! Read and rave on nach dem Klick ...

Musik zum Weltuntergang - im Radio

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Was soll man da sagen? Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass die Medien (hihi, also auch ich!) gar nicht mehr informieren, sondern unterhalten wollen, dann haben wir ihn jetzt: So viel Weltuntergang war nie. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand, der darüber schreibt, auch daran glaubt, dass es ihn nach dem 21.12.2012 nicht mehr geben wird. Die einzig gut Idee, die mir in diesem Zusammenhang bisher begegnet ist (neben tausend schlechten), ist „Musik zum Weltuntergang“. Und siehe da: Weil mir das so gut gefällt, bin ich schnell Teil der Idee geworden und zwar noch im 21. Jahrhundert, am Freitag, 21.12.2012, ab 21 Uhr. Bei radioeins vom rbb (das ist der Rundfunk Berlin-Brandenburg, nicht die Rinderbesamungsstelle Berlin oder wie die heißt). Wir reden über Musik, die sich mit verschiedensten Untergängen auseinandersetzt - Punk und Dubstep und Gothic und so’n Zeug. Ich denke, ich werde mich unter anderem auf düstere House-Dystopien und Zombie-Apokalypsen stürzen, was die anderen drei Auskenner so mitbringen werden, weiß ich noch nicht. Ach so, eins noch: Die Welt wird wirklich untergehen. Vermutlich aber erst in 4,5 Milliarden Jahren, wenn sich die Sonne zum Roten Riesen aufbläht und die Erde verschluckt. Aber da gibt es ja gar keine Menschen mehr.

HGich.T machen Lecko Grande!

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Theoretisch kann man über jede Band und jeden Musiker sagen, dass sich an ihr oder ihm die Geister scheiden - niemand kann alle auf seine Seite ziehen, das liegt nun einmal in der Natur dieser seltsamen Sache namens Geschmack. Trotzdem: An HGicht.T, einem Musikerkollektiv aus Hamburg, scheiden sich wirklich die Geister. Read and rave on nach dem Klick ...

Rone im Tohu Bohu

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Bei unseren französischen Nachbarn ist ein Tohuwabohu, das größtmögliche Durcheinander, einfach nur ein „Tohu Bohu“. Aber der seit einiger Zeit in Berlin lebende Franzose Erwan Castex alias Rone führt uns mit dem Titel seines zweiten Albums ziemlich in die Irre. „Tohu Bohu“ ist nämlich gar nicht so durcheinander, wie es der Titel verspricht, sondern sehr gezielt verspielt: Kleine Soundskizzen treffen auf große Melodien, Electronica und Trance und Bassmusic und Ambient und HipHop tun sich zusammen, um aus dem Einheitsbrei (und manchmal ja auch Einerlei) der elektronischen Dance Music auszubrechen. Und auch wenn es Rone nicht so beabsichtigt hat: Sein Eröffnungsstück „Tempelhof“ erinnert mich die ganze Zeit an meine erste Flugreise: Mit dem Propellerflugzeug vom Flughafen Tempelhof nach Hamburg. Damals war ich fünf Jahre alt, von elektronischer Musik sprach niemand, aber leicht und unbeschwert sein, das ging ja auch in Vorwendezeiten. Vor allem als kleiner Zwerg, der von Mauern und Grenzen und Kaltem Krieg und und und noch keine Ahnung hatte.

Er nun wieder: Paul Kalkbrenner!

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Der ein oder andere mag sich wundern, was ich nur immer mit diesen Kalkbrenners habe. Aber erstens ist es als technoider Mensch gar nicht so einfach, dem einen, dem anderen oder auch beiden Kalkbrennern aus dem Weg zu gehen. Und zweitens gibt es immer wieder Neues anzumerken. Das liegt eher weniger an der Musik als vielmehr an den pop-theoretischen Gedanken, die einem bei Paul und Fritz so in den Kopf kommen. Heute jedenfalls wird es hier beim Technoarm ziemlich persönlich. Read and rave on nach dem Klick ...

The Man with the roten Maske

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Künstler und ihre Verkleidungen, das ist ein uraltes Ritual. Masken zum Beispiel können furchteinflößend, erotisch, komisch oder auch sehr geheimnisvoll erscheinen. Und sie sind sehr, sehr wirkungsvoll, wenn man anonym bleiben will, aber trotzdem auf sich aufmerksam machen möchte. Technoproduzent Redshape ist das perfekte Beispiel dafür: Noch immer wissen nicht viele, wer genau sich hinter der roten Theatermaske verbirgt. Ich jedenfalls hatte ihn mir ganz anders vorgestellt, bevor ich ihn letztes Jahr interviewte: Read and rave on nach dem Klick ...

Watergate zum X.

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Es ist ja so eine Sache, das mit den Jubiläen! Auf der einen Seite ein guter Anlass, noch mal zurückzuschauen, um sich an die besten und schlechtesten Momente der vergangenen Jahre zu erinnern. Auf der anderen Seite auch ein bisschen Ausdruck von Ratlosigkeit: War ja ganz schön, aber wie geht es jetzt weiter? Das Watergate zum Beispiel: Read and rave on nach dem Klick ...

Und wie war's auf der Nova Scotia Music Week?

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Mit Techno hat die Nova Scotia Music Week, ein kleines, aber feines Musikfestival in der kanadischen Provinz Nova Scotia (Neuschottland) gar nichts zu tun. Jedenfalls so gut wie gar nichts - es gab immerhin den Auftritt der „Scientists of Sound“, einem Duo aus der Hauptstadt Halifax, das sich zwischen MSTRKRFT und Daft Punk bewegt. Und es gab bei der abschließenden Preisverleihung auch einen Award für „Electronic Recording of the year“ (Gewinner: Rich Aucoin für seinen Track „We’re all dying to live“) und einen für „DJ of the year“: AA Wallace. Ansonsten: Gitarrenmusik, wohin das Auge und das Ohr reichen. Folk. Indie. Rock. Country. Aber das muss ja nicht zwangsläufig schlecht sein. Und vor allem lässt es einen nachdenken, mich jedenfalls. Read and rave on nach dem Klick ...

Berlin zum Nachlesenhören

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Zwei Weltkriege, verschiedenste politische Systeme, Kaiser und Führer, West und Ost, Teilung und Mauerfall – so lässt sich das 20. Jahrhundert Berlins zusammenfassen. Oder auch so: Dada und Cabaret, Swing und Jazz, Scherben und Neubauten, Punk und Techno! Es brauchte einen Franzosen, um die Geschichte der Musiker und Songs der Stadt aufzuschreiben. Read and rave on nach dem Klick ...

Jessie Ware ganz devot

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Gegenentwurf zur Retro-Bewegung der letzten Jahre: Jessie Ware aus London! Während Adele, Amy Winehouse, Michael Kiwanuka und Dutzende andere den klassischen Soul als Inspirationsquelle nutzten und nutzen, schaut Jessie Ware in die Zukunft: Seele und Technik, Stimme und elektronische Sounds sollen sich reiben und stören und letztendlich doch ein eindringliches Ganzes ergeben. Read and rave on nach dem Klick ...

250. Sendung von Electro Royale !!!

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Natürlich hätte ich mir hier als schmückendes Bild auch eine Geburtstagstorte hinpacken können. Oder ein spektakuläres Feuerwerk. Aber nach fast fünf Jahren Electro Royale und vor der anstehenden 250. Sendung (250??? Krass!!!) gefällt es mir, einen imposanten blauen Planeten an meiner Seite zu wissen. Gerne darf spekuliert werden, was ich damit nun aussagen will: Electro Royale, einsam und mächtig? Der Moderator blau und kugelrund? Die elektronische Musik als niemals müde werdendes Zeichen der Moderne? Vielleicht finde ich Bilder von blauen Planeten ja auch einfach nur schön. Aber über fast fünf Jahre Electro Royale gibt es natürlich doch einiges zu sagen: Read and rave on nach dem Klick ...

Zombies, die dick machen!


Halloween ist bei uns in Deutschland eine Witz-Veranstaltung, aber in den USA wird dieses Fest professionell angegangen: Tonnenweise Süßigkeiten für die bittenden und bettelnden Kinder, die im Gegenzug freundlich „Danke“ sagen oder dir, wenn du nichts gibst, die schlimmsten Krankheiten an den Hals wünschen („Trick or treat, smell my feet, give me something good to eat! If you don’t, I do’t care, pull my dirty underwear!“). Nicht nur, dass es Millionen von irgendwie gruslig angehauchten Songs gibt, die an Halloween rausgekramt und abgespielt werden, nein, es warten auch jede Menge gruslige Accessoires auf den geneigten Käufer. Zum Beispiel ... ja, das wird nicht verraten, dazu muss schon das von mir gedrehte Video angeklickt werden. Zombie unwrapped!

DJ-Kurs für Dummbeutel

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Das Böse lauert überall! Ich habe heute zum allerersten Mal eine Ausgabe des „H.O.M.E.“-Magazins in die Hände bekommen. Betroffene mögen mir jetzt widersprechen, aber diese Wichsvorlage für Designverliebte strahlt etwas ungemein Stupides aus, frei nach dem Motto: Nur, wenn die ganze Welt bis ins letzte Fitzelchen durchdesignt ist, ist sie lebenswert. Und die Vorstellung, was gutes Design und lebenswertes Leben ist, wird von der H.O.M.E. so engstirnig und spießig-scheuklappenmäßig ausgelegt, dass man (ich) gerne brechen möchte. Zu allem Überfluss - und da kommen wir zum Technoarm-Aspekt - gibt es auch noch einen Artikel, der auf drei Seiten erklärt, wie man schnell zum DJ wird und seine eigene Party rockt. Read and rave on nach dem Klick ...

Terrence Dixon: Aus der zweiten Reihe in die Zukunft

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Tresor, das parallel zur Berliner Club-Legende laufende Plattenlabel, darf ohne Zweifel „alteingesessen“ genannt werden. Im Techno ist das Fluch und Segen zugleich: Einerseits ist man bekannt und muss nicht versuchen, sich am eigenen Schopf und quasi auf Teufel komm raus aus dem immer dichter werdenden Techno-Plattenlabel-Sumpf herauszuziehen. Andererseits ist „alt“ und „eingesessen“ das Gegenteil von „hip“ und „überraschend“ und führt über kurz oder lang zur Irrelevanz – es sei denn, es tut sich was. Read and rave on nach dem Klick ...

Manga-Style!


Insgeheim wollen wir doch alle wie Charaktere aus einem Manga-Comic oder einem Anime-Film aussehen. Oder? Anastasiya Shpagina, ein Mädchen - oder ist man mit 19, oder wie alt sie jetzt ist, schon Frau? - aus der Ukraine hat sich ihren Traum erfüllt: Sie sieht sich selbst als eine Art Blumen-Fee und kann ihre Augen (und den Rest) so anmalen, dass sie zur Comicfigur wird. Reicht ihr aber angeblich noch nicht: Sie will sich jetzt auch noch operieren lassen. Vielleicht ist ihr das Schminken zu aufwändig?

Paul Kalkbrenner wünscht "Guten Tag"

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Das neue Paul-Kalkbrenner-Album heißt „Guten Tag“. Ende November kann man es kaufen. Journalisten (so wie ich) haben es jetzt schon. Und nach langem und intensiven Hören, nach sorgfältigem Abwägen und dem Suchen nach den richtigen Formulierungen habe ich alles, was mir zu der Platte einfällt, in Worte gefasst. Keine Rolle gespielt haben dabei die überwältigenden Zahlen, die Paule sonst so vorweisen kann: 100.000 verkaufte Exemplare von „Icke wieder“, seinem Vorgängeralbum. 200.000 verkaufte Exemplare vom Soundtrack zum Film Berlin Calling. Mehrere Jahre mit „Sky And Sand“ in den Single-Charts. Und geschätzte 10 Millionen Auftritte in aller Welt - ich weiß, diese Formulierung war jetzt nicht sonderlich neu oder elegant, aber egal, all das macht meine fundierte Plattenkritik wett: Read and rave on nach dem Klick ...

Channel X im Wunderland

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Und noch ein Zweitalbum: Wonderland! Wonderland ist der erneute Versuch des Berliner Duos „Channel X“, sich dauerhaft in der DJ- und Produzenten-Ecke festzusetzen. Hinter Channel X stehen die DJs und Produzenten Miko und André Quasar, die offenbar denken, dass ein bisschen Irrsinn nichts schaden kann. Irrsinn im Konzept, nicht unbedingt in der Musik, denn die ist solider TechHouse, der genau so klingt, wie TechHouse eben gerade klingt: Read and rave on nach dem Klick ...

Lebenszeichen von Metope: Black Beauty

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Kann sich noch jemand erinnern, wie die TV-Serie um den schwarzen Hengst „Black Beauty“ zu Ende ging? Ich nicht, aber ich nehme einmal an: Tragisch! Ob Michael Schwanen alias Metope mit seinem neuen Album Black Beauty also eventuell Kindheitstraumata ab- und aufarbeitet? Auch das weiß ich nicht, könnte aber gut sein. Denn so verspielt-verträumt, manchmal sogar melancholisch habe ich den in Berlin lebenden Produzenten und Mitbegründer des Areal-Labels noch nicht erlebt. Wo es früher – zum Beispiel auf seinem sieben Jahre alten Debütalbum „Kobol“ - vor allem knarzte, da funkelt und klingelt es nun: elektronische Musik auf der Suche nach organischer Lebendigkeit. Und genauso will er’s ja seit Ewigkeiten haben, der Herr Metope, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Nicht ganz unschuldig an dem kleinen Richtungswechsel: Gastauftritte von Sängern wie dem Katalanen Undo und dem Electro-Blues-Musiker K_Chico.

Ricardo Villalobos und die Platten ...

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Es ist ein bisschen schade, dass die Süddeutsche Zeitung ihr neues Interview mit DJ und Produzent Ricardo Villalobos, den sie vor acht Jahren einmal „Gott“ nannte, noch nicht online gestellt haben bzw. er nur für zahlungswillige Abonnenten im Netz zu erreichen ist. Andererseits passt es: Interview nur auf Papier. Und neue Musik von Ricardo Villalobos nur auf Platte. Oder, zu einem Mix eingedampft, auf CD. Aber nicht als digitalen File.
Viele schöne Sachen sagt Villalbos, die einem als Techno-affinen Vinyl-Liebhaber wie Öl runtergehen, die abernicht unbedingt stimmen: Zum Beispiel glaube ich einfach nicht, dass ein Stück automatisch schlechter klingt, wenn es als digitaler File abgespielt wird. Bzw. ich glaube nicht, dass wir den Unterschied hören können. Aber dass „Berlin keine Lösung“ ist (also es als DJ oder Produzent nicht reicht, einfach nur hierher zu kommen , um damit automatisch zum relevanten oder gar großen Künstler zu werden, das glaube ich dem Herrn Villalobos sofort!

In den 70ern ...


... war es so was von egal, wie man aussah. Selbst als Musiker, der den Pop-Olymp erklimmen bzw. seine Fans mit einer gehörigen Portion Schleim verzaubern wollte.
P.S.: Ich weiß nichts über den Song „Tornero“, nichts über die italienische Band „I Santo California“. Aber muss ich ja auch nicht, um sie beides zu finden: Schrill und schräg. Wer ohne I Santo California nicht mehr sein will: Go Youtube, Baby!

Für Paul van Dyk läuft's nicht gut

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Stimmt was nicht mit mir? Ich habe von Paul van Dyk geträumt. Es war kein schöner, aber auch kein Alptraum. Glück im Unglück: Musik kam darin nicht vor! Am nächsten Morgen befahl mir meine innere Stimme: Schreib’ doch mal wieder über ihn, so ein Traum kann doch kein Zufall sein! Zufall aber war, dass ich noch am selben Tag eine E-Mail bekam, in der mich mein bester Freund von Japan aus auf ein Video aufmerksam machte - Paul van Dyk äußert sich da zu den Themen Geld, Familie, Sicherheit, Ängste. Dummerweise wurden die Aussagen aber mittlerweile von der Wirklichkeit überholt. Read and rave on nach dem Klick ...

Techno + Klassik = ???

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Wie schwierig es für Musiker ist, originell und einzigartig zu sein – und wie verzweifelt es manchmal wirkt – zeigt sich immer dann, wenn völlig unterschiedliche Musikarten unter einen Hut gebracht werden sollen. Der Flirt der elektronischen mit der klassischen Musik ist so ein Beispiel. Wenn House auf Strauss trifft, dann ergibt das meist überhaupt keinen Sinn, sondern ist der Versuch, jüngere Hörer für die Klassik zu interessieren und zu gewinnen. Manchmal aber funktioniert es auch. Zum Beispiel, als der Detroiter Techno-DJ Jeff Mills mit dem Philharmonischen Orchester Monpellier seine alten Dancefloor-Klassiker neu interpretierte – 2005 ist das passiert. Gerade eben sind zwei neue Alben veröffentlicht worden, die den Glanz und das Elend solcher Verschmelzungsversuche deutlich machen. Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 14: Frequencies

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Seit 1991 weiß ich, was ein Low Frequency Oscillator ist. Na ja, nicht so richtig, aber ich weiß, dass man damit schöne und auch nicht so schöne Klänge hinbekommt. Dass ich das weiß, hat mit LFO zu tun, dem britischen Electronic-Duo, das sich nach diesem Synthesizer-Feature benannt hat. LFO waren neu und anders, hatten ein echt gutes Händchen, was Sounds und Rhythmen anging, außerdem waren sie so freundlich, mit Frequencies eins meiner Lieblingsalben der frühen Techno-Phase abzuliefern. Read and rave on nach dem Klick ...

Ein Techno-Hühnchen für die Welt

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Als Vegetarier esse ich vielleicht mal ein Ei, aber ganz sicher kein Hühnchen. Auch nicht „Hühnchen Pollo“. Wer ist „Hühnchen Pollo“? Ein Plastikhuhn, das sich irgendwie im Umfeld von Produzent und DJ Richie Hawtin, der hier ja auch schon mal Thema war, bewegt. Vor wenigen Wochen noch eine ganz und gar unbekannte Facebook-Figur, mittlerweile schon mit fast tausend Menschen befreundet. „Hühnchen Pollo“ kommt in der Welt rum, wird bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten fotografiert, macht sich dabei gerne an junge hübsche Mädchen ran, dreht sich auf Plattentellern und wird von allen möglichen Typen in den Mund gennommen. Alles streng platonisch, natürlich. „Hühnchen Pollo“ sieht fast genauso aus wie das Hühnchen hier an der Seite in den Armen von Flat Eric. Aber nur fast: „Hühnchen Pollo“ hat einen schwarzen Punkt auf dem Bauch und einen roten, nicht braunen Schnabel wie meins. Außerdem stammt „Hühnchen Pollo“ mit Sicherheit nicht aus einem Scherzartikel-Laden in Berlin-Schöneberg, oder? Mal sehen, wie groß „Hühnchen Pollo“ noch wird. Würde mich nicht wundern, wenn demnächst der entsprechende Track auf m_nus oder plus 8 rauskommt.

Mittekill, die Band mit Biss

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Wie heißt die einzige Band der Welt, in deren Wikipedia-Eintrag ich genannt werde? Wie heißt meine Lieblingsband seit bestimmt sechs Jahren? Wie heißt die Band, die hier schon mal ausgiebig beim Technoarm abgefeiert wurde? Wie heißt die Band, von der ich bis vorgestern gar nicht wusste, dass sie inzwischen aus mehr als nur ein oder zwei Menschen besteht? Wie heißt die Band, die sich selbst als Karussell-Band bezeichnet, weil dort gerne die Instrumente gewechselt werden? Und wie heißt die Band, deren Konstante aus Freedarich Greiling besteht? Na klar, Mittekill, die Überschrift hat’s schon verraten. Noch nicht bekannt aber ist, wie ich das Konzert am Samstag im White Trash fand, das Mittekill im Rahmen des Torstrassen Festivals ablieferten. Read and rave on nach dem Klick ...

Wolfsalarm mit Barker und Baumecker

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Wer’s pathetisch mag, dem sei gesagt: Das Berghain ist ein magischer Ort! Für die, die vergeblich versuchen, in diese Club-Burg hineinzukommen, vielleicht noch ein wenig mehr als für die Stammgäste – denn die Geschichten von überschrittenen Grenzen, sich auflösendem Zeitgefühl, von seltsamen Begegnungen und überirdischem Sound wirken auf Außenstehende wie wahr gewordene Science Fiction. Read and rave on nach dem Klick ...

Das Techno-Duo Drexciya und seine Unterwasser-Utopien

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Dass Musik, die sich mit dem Meer auseinandersetzt, nicht immer mit Sehnsucht, Seemännern und Romantik zu tun haben muss, sollte klar sein. Wenn nicht, dann muss man sich nur einmal die Musik des mysteriösen Duos Drexciya aus Detroit, das von 1989 bis 2002 existierte und in Techno-Electro-Kreisen noch heute legendären Ruf besitzt, anhören. Die instrumentalen Stücke von Drexciya tragen Titel wie Lost Vessel – verlorenes Schiff, Neptuns Höhle oder auch: Song of the Green Whale. Drexciya kamen aus Detroit und haben sich in bester Techno-Manier vor der Öffentlichkeit versteckt: Interviews, wenn überhaupt, dann nur mit Maske, zu den Platten kaum Informationen, lange Zeit war nicht klar, wer überhaupt hinter Drexciya steckte. Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 13: Aftershock

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Spricht noch wer über Drum’n’Bass? Klar, aber allzu viele dürften es nicht sein. Was auch ein bisschen Schade ist, weil es diverse Tracks aus dem Genre gibt, die krass, mitreißend oder gut, im besten Fall sogar all das zusammen waren und sind. Mit Alben allerdings hatten es Drum’n’Bass-Produzenten nicht so, die waren, wenn es überhaupt welche gab, meist enttäuschend.
Having said that, wie wir Engländer so sagen, krame ich ein zehn Jahre altes Album hervor, das mir damals und jetzt immer noch ein Grinsen ins Gesicht zaubert: Aftershock von Aphrodite. Jump-Up-Drum’n’Bass, das Schmuddelkind der Jungle-Branche. Bestimmt nicht deep oder genial, sondern ziemlich funtional, fast jeder Track eine kleine Achterbahnfahrt. Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 12: Famous When Dead

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Oops, habe ich doch glatt vergessen, begleitend zur letzten Sendung von Electro Royale auf ByteFM die Lieblingsplatte auseinander zu nehmen. Nun gut, dann wird das jetzt mit Verspätung nachgeholt: Famous When Dead, der Auftakt der gleichnamigen Reihe vom Playhouse-Label. Und wir können es auch gleich ganz kurz machen: Tolle Platte bzw. toller Sampler, weil hier gleich eine ganze Reihe von Tracks drauf sind, die zu meinen All-Time-Favourites gehöen: Isolées „Beau Mot Plage“, Blazes „Lovelee Day“, der „Broken Mirror“ im ganz und gar hervorragenden Acid-Jesus-Remix von Random Factor. Und dann noch gute Tracks von Lo Soul und Freeform Five. Housig, aber irgendwie anders. Ein echter Ohrenöffner, dieser Sampler, als er 2001 rauskam. Einfache, effektives Cover und meiner Ansicht nach der beste Titel für eine Compilation-Reihe überhaupt.
Dass die weiteren Teile nicht so gut waren wie dieser erste - geschenkt! Bzw. ein Grund mehr, Vol. 1 so richtig zu schätzen. Die Sendung, in der ich „Famous When Dead“ musikalisch vorstelle, kann man ja jetzt hören, aber nur, wenn man Zugang zum ByteFM-Archiv hat. Good stuff!

Who wants to be a DJ millionaire?

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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Forbes-Magazin den Unterschied zwischen Produzent und DJ verstanden hat, aber es ist schon interessant, die neue Forbes-Liste zu sehen: „The World’s Highest Paid DJs“!
DJ Tiesto ist ganz oben, dann Skrillex, dann die Swedish House Mafia, dann David Guetta, dann Steve Aoki und dann noch ein paar andere Nasen. Beinahe hätte ich geschrieben „Unter den Toten keine Deutsche“, denn auch der wohl erfolgreichste Techno-Künstler aus Deutschland, olle Paule Kalkbrenner, von dem das SZ-Magazin schreibt, er hätte Sven Väth und Paul van Dyk, was die Gagen angeht, ein- bzw. überholt, fehlt. Im Vergleich zu den Top-Hip-Hop-Verdienern liegen Tiesto mit 22 Millionen Dollar und Skrillex mit 15 ziemlich weit hinten, aber ich hätte das, ehrlich gesagt, nicht gedacht, dass die überhaupt so viel verdienen. Andererseits: Brutto? Netto? Nur die Gagen? Oder auch Werbeverträge, Geldanlageprojekte, etc.? Fragen über Fragen. Wie gesagt: Interessant.

Meine Lieblingsplatten, Teil 11: Blondie

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Vielleicht liegt es daran, dass ich vom neuen Ada-Album (Meine zarten Pfoten) ein bisschen enttäuscht war. Jedenfalls habe ich in letzter Zeit öfter mal das erste der poppigen Techno-Produzentin herausgesucht: Blondie. Blondie, das Album, ist super. Ganz und gar überraschende Melodie- und Rhythmuswechsel, feine Klänge, sehr eingängig, aber gar nicht seicht. Jeder Track also eigentlich ein Hit. Read and rave on nach dem Klick ...

1980 FORWARD = 4AD

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Spielen Plattenlabel im digitalen Zeitalter noch eine Rolle?Also in einer Zeit, in der der einzelne Song wichtiger, ganze Alben unwichtiger geworden sind? Manche schon – so wie das britische Plattenlabel 4AD. Seit über 30 Jahren überzeugt 4AD als Gesamtkunstwerk: Die Musik, die Musiker, das Layout der Platten, alles war und ist mit bedacht ausgewählt. Heute steht 4 AD besser da als zuvor, mit Künstlern wie Grimes, Zomby und Bon Iver. Davor waren es die Pixies und die Breeders, am Anfang Bands wie Dead Can Dance, This Mortail Coil, Clan of Xymox – eher Dreampop-Gothic-Postpunk als hipper Electro-Scheiß.. Read and rave on nach dem Klick ...

Mein Lieblingsplatten, Teil 10: Bittersüss

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Vor fünf Jahren hat Mia Grobelny, damals einfach nur MIA, ihr zweites Album herausgebracht: Bittersüss. Jetzt, im Jahr 2012, kann man sagen: Es ist gut gealtert. Bzw. überhaupt nicht gealtert - und das ist jetzt als Kompliment gemeint. Mia Grobelny macht nach wie vor ähnliche Musik, reduziert, mit Konzentration auf subtile Basslinien, spröde-funky, mit leicht düsterer Note. Wenn mal allerdings weiß, dass dieses Album direkt nach ihrem Umzug von Köln nach Berlin entstanden ist und dieser Umzug hier nicht nur Spuren hinterlassen hat, sondern praktisch musikalisch bebildert wurde, dann hört man vielleicht noch einmal genauer hin. Read and rave on nach dem Klick ...

Tod und Techno ...

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Ich bin mir nicht sicher, was genau es bedeutet, aber James E. Holden, der am Donnerstag in einem Kino in Denver 12 Menschen erschoss, soll direkt vor dem Amoklauf Musik gehört haben - und zwar lief in seinem Apartment nach Angaben einer Nachbarin ziemlich laute „techno music“, immer der gleiche Track oder Song in Dauerschleife (vielleicht war’s aber auch ein DJ-Mix, der wegen des durchlaufenden Beats für das immer gleiche Stück gehalten wurde?). Ich konnte bisher nicht rausfinden, welche Art von „techno music“ und welcher Musiker genau. Aber ich habe eine Vermutung: Skrillex, der Ami, der den Briten den Dubstep raubte und daraus sein eigenes ziemlich fettes Ding machte! Irgendwo habe ich in den letzten Monaten gelesen, dass Skrillex ein Publikum anzieht, das sich früher für Nu Metal begeistert hätte, also Bands wie Korn, Limp Bizkit oder Linkin Park, aber sich jetzt eben in der EDM, der Electronic Dance Music, wiederfinde. Read and rave on nach dem Klick ...

Das Radio-Dilemma: Von falschen und richtigen Hörern

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Früher - also so richtig früher, sagen wir mal: vor 1850 - war das mit dem Gegensatz zwischen Jung und Alt kein großes Problem. Damals lebte man nicht besonders lange, im Durchschnitt vielleicht 40 Jahre. Für die Macher von Fernseh- und Radioprogrammen die ideale Zeit, wären sie doch damals niemals einem Problem begegnet, mit dem sie heute offenbar schwer zu kämpfen haben: Dem falschen Hörer! So viel schon mal vorweg: Der falsche Hörer ist fast immer der zu alte Hörer! Read and rave on nach dem Klick ...

Willkommen zum 12. Juli!

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Heute ist der 12. Juli 2012. Das bedeutet, dass uns noch 172 Tage bis zum nächsten Jahr bleiben. Es heißt aber auch, dass heute vor fünfzehn Jahren die 9. Loveparade in Berlin stattfand. Eine gute Loveparade - einer meiner Kumpels kam auf die Idee, einen Einkaufswagen zu „organisieren“, sehr viel Bier zu kaufen und dann mit dem Wagen ins Gedränge zwischen Ernst-Reuter-Platz und Siegessäule vorzustoßen. Das Bier haben wir zum Teil selbst getrunken, zum Teil verkauft. Und dabei wirklich viele Menschen kennengelernt. An viel mehr kann ich mich gar nicht mehr erinnern :-)
Ach ja, heute ist auch der Tag, an dem entdeckt wurde, wie man Xenon aus Rohkrypton abspalten kann. Wollte ich nur mal gesagt haben.

Meine Lieblingsplatten, Teil 9: Stadtkind

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Wenn man sich das 2001er-Album „Stadtkind“ von Berlins Aushänge-DJ Ellen Allien jetzt, mehr als zehn Jahre später, noch einmal anhört, fällt es deutlich auf: Ein ziemliches Miteinander von kratzigen, sperrigen Sounds und großen Melodiebögen. Eine andere Zeit: Berlin, um das es in Stadtkind vor allem geht, war damals noch nicht der Sehnsuchtsort für Jedermann. Und Techno kam nach einer kreativen Pause und einer Sinneskrise (so schien es mir jedenfalls damals) mit aller Kraft zurück. Read and rave on nach dem Klick ...

Medienrummel: Die neue De:Bug für Juli und August

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Alles richtig gemacht, die neue De:Bug: Die coole Cooly G auf dem Cover, ein Special über das neue Verhältnis von Natur und Technik in der Mode (nun gut, interessantes Thema, vielleicht ein bisschen an den Haaren herbeikonstruiert), ein Gespräch mit den House-Freunden „Smallpeople“ und, zu allem Überfluss und zu meiner großen Freude, mehrere Artikel über die ziemlich interessante Geschichte des englischen Labels 4 AD, bei dem früher Musiker wie die Cocteau Twins, Dead Can Dance, This Mortal Coil und X-mal Deutschland ihre Sachen veröffentlichten, heute dagegen Grimes, Zomby, Joker und demnächst auch Purity Ring. Insgesamt 82 Seiten in Sachen „Elektronische Lebensaspekte“. Fein.

Schweiz plus Japan gleich Berlin

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Er kommt aus Zürich, sie aus Tokio, zusammen sind sie Tim & Puma Mimi (und heißen natürlich auch ganz anders, nämlich Christian und Michiko). Was die beiden dann beim Technoarm zu suchen haben, wo es doch um elektronische Clubmusik aus Berlin gehen soll? Ihr ziemlich gutes Gemisch aus schrägen Sounds und japanischen Sprachfetzen könnte genauso gut hier entstanden sein – und ist es ja zum Teil sogar! Dafür wohnten die beiden einige Wochen in der Kreuzberger Wohnung des Performancekünstlers und Musikers Pastor Leumund (das ist der, der mit seiner „Bergpartei“ schon 2006 das bedingungslose Grundeinkommen gefordert hat, den Palast der Republik als Künstlerort retten wollte und irgendwie in die Gemüseschlacht zwischen Friedrichshain und Kreuzberg verwickelt ist). Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 8: Rest

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Heutzutage ist das natürlich gar nichts Neues, Aufregendes, Besonderes mehr: Musik, die minimal und kompliziert ist, den Zuhörer fordert, aber gleichzeitig einen gehörigen Groove entwickelt, der es dann doch wieder leicht macht, den Sounds zu folgen, sich von ihnen führen zu lassen. Als Rajko Müller alias Isolée im Jahr 2000 mit seinem Debütalbum „Rest“ das neue Jahrtausend auch musikalisch einläutete, gab es solche Sounds aber noch nicht - Sounds, die aus kleinen Bits und Pieces, aus Stücken und Stückchen bestanden und sich zu großen Klanggemälden zusammensetzten. Doch wie genau hat Isolée das geschafft? Read and rave on nach dem Klick ...

B-parade - so wird das nie was!

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Typisch: Auf der Homepage der B-parade-„Organisatoren“ (muss man leider in Anführungsstriche setzen, denn normalerweise sind Organisatoren ja dazu da, etwas auf die Beine zu bekommen, was hier definitiv nicht der Fall ist) stehen natürlich überhaupt keine aktuellen Infos. Nichts darüber, wie sich die Verhandlungen mit der Stadt Berlin über eine Loveparade-ähnliche Großveranstaltung entwickelt haben. Nichts Nennenswertes über mögliche DJs, über künstlerische Konzepte, über die Idee dahinter. Kein Wunder, wer die Pressekonferenz der B-parade-„Organisatoren“ im März erlebt hat (hier noch mal zum Nachlesen), wer die Auftritte in den letzten Jahren erlebt hat, der weiß: Das alles sind Sachen, mit denen sich dort niemand beschäftigt. Es geht nämlich nach wie vor nur um eins: Endlich eine B-parade durchführen dürfen und damit hoffentlich Geld verdienen. Aber ganz ehrlich: Das mit dem Geldverdienen hätte sicherlich auch nicht geklappt. Deshalb ist es wohl am besten, dass es auch dieses Jahr wieder nichts wird mit dem Technoumzug. Denn auch wenn die offizielle Bestätigung noch fehlt: Es scheint auch dieses Jahr keine Erlaubnis zu geben. Read and rave on nach dem Klick ...

Deadmau5 alles andere als eine tote Maus

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Vielleicht doch kein Zufall, dass ich Deadmau5, diese verkleidete Kunstfigur, hinter der der kanadische Produzent Joel Zimmerman steckt, irgendwie besser finde als David Guetta, auch wenn sie ähnliche Felder beackern und zumindest live ähnlich viel Publikum anziehen. Deadmau5 ist nämlich, trotzdem oder weil er seinen Kopf in eine Mausmaske steckt, ein interessanter Typ mit, jetzt kommt’s, eigenem Kopf. Und ehrlich scheint er auch zu sein, anders ist nicht zu erklären, dass er das ganze Mysterium, dass andere Stars der Electronic Dance Music (EDM) um sich herum aufbauen, mit einem kurzen Text komplett einreißt. Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 7: Electro Pop

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„Techno Pop“ sollte es eigentlich mal heißen, das 1986 von Kraftwerk veröffentlichte Album „Electric Café“ – und hieß es dann auch bei der Wiederveröffentlichung im Jahr 2009. Als Anthony Rother 2001 unter dem Pseudonym Little Computer People seine Platte „Electro Pop“ herausbrachte, war das also gleichzeitig Zitat, Kommentar, Zeichen. Vereinfacht gesagt: Anthony Rother wollte beides, Tradition und Neubeginn. Keine schlechten Voraussetzungen, um ein Album zu machen, das a) heute im Second-Hand-Verkauf relativ teuer und b) irgendwie auch ein Klassiker ist. Aber was genau macht es dazu? Read and rave on nach dem Klick ...

Bliss, Bliss, immer wieder Bliss!

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Ich glaube nicht an Musik für Jahreszeiten oder bestimmtes Wetter, aber ich glaube an Musik für bestimmte Stimmungen. Da kommt ein Album wie „Particles Of Bliss“ gerade recht, das als Gesamtkunstwerk nur einen Zweck verfolgt: Die Entführung aus der Realität. Folgerichtig ist es beim Kölner Label „Traum“ erschienen und auch der Macher, der aus Magdeburg stammende, in Berlin lebende Produzent Ryan Davis hat mit Wirklichkeitsfluchten so seine Erfahrung. Er heißt nämlich gar nicht Ryan Davis, sondern Sebastian Waack und gibt sich und seinen seelenvollen, neotrancigen Techno-Klängen einen internationalen Anstrich, der nach England zu weisen scheint. Ich glaube, dass Waack alias Ryan Davis mit seiner Platte eine Grenze überschritten hat. Er ist nicht mehr nur ein Produzent, der seine Soundbausteine wie Lego zu Tracks zusammensetzt, sondern handelt wie ein richtiger Komponist, der Gefühle und Stimmungen in Klänge übersetzen kann. Kitschig ist das nicht, aber sehr warmherzig. Hat Musik die Kraft, die Produktion von körpereignen Drogen anzuregen? Natürlich hat sie das. Ryan Davis, ein Meister des Endorphin-Technos.

Meine Lieblingsplatten, Teil 6: Alcachofa

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Lustig, da hat man seit fast einem Jahrzehnt eine Platte, die man ganz und gar toll findet, aber erst jetzt, wo man sie für Netz und Radio zugleich noch einmal vorstellen möchte, erschließt sich einem der Albumtitel: Alcachofa. Artischocke! War mir bislang nicht klar, ist aber komplett logisch. Denn wie man ja bei einer Artischocke auch die Blätter entfernen muss, um ans Herz zu kommen, muss man auch auf diesem Meisterwerk von Ricardo Villalobos nach und nach die Soundschichten durchdringen, um die Seele greifen zu können. Zu pathetisch? Na gut, ich kann auch anders. Read and rave on nach dem Klick ...

In eigener Sache

Mist, habe ich doch die ganze Zeit gedacht, ich lege am Samstag in der Heidestraße auf. Aber nein, schon jetzt, am Freitag (15. Juni) bin ich dran. Zusammen mit Gesine Kühne - Traum-DJ-Duo, sage ich mal, und hoffentlich Wiederholung glorreicher zurückliegender Gigs. Der Laden hat keinen Namen, aber die Party: Heideglühen. Adresse? Mehr Infos? Nach dem Klick! Read and rave on nach dem Klick ...

Spuren in den schönen Haaren

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Was war es noch mal, das ich an Monika Kruse, die seit Mitte der 90er Teil der Berliner Technogesellschaft ist, immer am interessantesten fand? Die Haare! Ihre langen blonden Locken und ihren harten Techno konnte ich in meinem Kopf nur schwer zusammenbringen. Irgendwie sah das für mich immer nach gestandener Businessfrau aus, nicht nach DJ, wenn sie an den Plattentellern stand und von den Massen gefeiert wurde. Aber da sind wir natürlich wieder an dem Punkt, welche Rolle Frauen innerhalb der Musik- und speziell in der Clubszene zugedacht wird. Auf gut Deutsch: Nicht die Musik, nicht die Party, nicht die Fans, sondern meine Vorurteile, von denen ich gar nicht wusste, dass sie überhaupt da sind, haben mein Bild von Monika Kruse bestimmt. Traces, Spuren, heißt ihr neues Album. Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 5: Superimpose

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Das englische Wörtchen „superimpose“ kann alles Mögliche bedeuten. Ich glaube ja, dass Paul Kalkbrenner, als er sein Debütalbum „Superimpose“ genau so nannte, Gefallen am Blenden (im Sinne von „etwas vortäuschen, was nicht da ist“) oder am Übereinanderlegen fand. Nicht, dass er ein Blender ist, aber ich habe ihn irgendwann in den Nuller Jahren mal kennengelernt und denke, dass er einfach Freude an so einem Wort hätte. Übereinanderlegen aber passt natürlich auch, wenn man daran denkt, wie sich im Techno die einzelnen Sounds überlagern. Aber eigentlich will ich hier gar nicht über einen Albumtitel schreiben. Sondern über das Album selbst und warum es mir so gut gefällt. Mache ich ja auch. Read and rave on nach dem Klick ...

Kopfnuss von den heißen Fritten: Hot Chips "In Our Head"

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Die anspruchsvolle elektronische Popmusik und ihre Anhänger sahen sich in der letzten Zeit schwer attackiert: David Guetta und Lady Gaga, Madonna und Skrillex, selbst Gossip schienen Teil des aufgewärmten Masterplans zu sein, der Dance Music möglichst komplett die Intelligenz auszutreiben. Eine einfache Gleichung: Je lauter der Sound und je billiger die Melodie, desto höher die Chartposition. Kirmestechno, Mutanten-Dubstep und andere Electro-Blähungen gingen zum Großangriff über, ganz so, als hätte es die letzten fünfzehn Jahre nicht gegeben. Der Bombast übertönte all die smarten, überraschenden, experimentellen Künstler und verstummte nur für einen Augenblick, um Musiker wie James Blake oder Grimes kurz winken zu lassen. Dann ging das Bombardement weiter. Jetzt, aber schlägt die intelligente Seite zurück und zwar in Gestalt der nach wir vor so unwahrscheinlichen Helden von Hot Chip. Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 4: Nu Romantix

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Diese Woche sowohl beim Technoarm als auch bei Electro Royale (meiner Sendung bei ByteFM): Der Blick zurück auf das Nu-Romantix-Album von DMX Krew. Nu Romantix - der Titel verrät schon, wie tief die Musik darauf in den 80ern verankert ist. Aber es geht nicht in Richtung Gothic oder Positive Punk oder wie auch immer man die „New Romantics“ noch verstehen konnte, sondern in Richtung Dancefloor. Electro-Funk-Sounds und Synthie-Klänge und ein großartig eingesetzter Vocoder passen super zusammen. Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 3: Snowboarding in Argentina

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Der nächste Doppelschlag in Sachen Klassikerplatten: Zum Hören im Radio, zum Lesen hier beim Technoarm. Aus meinen überfüllten Regalen werden noch einmal die wichtigsten, schönsten, besten Alben herausgekramt. In diesem Fall geht es um „Snowboarding in Argentina“, das Debüt-Album des Londoner Produzenten-Duos Swayzak. 14 Jahre ist dieses Album jetzt als und noch immer hört es sich gut an. Und gar nicht alt. Wie James Taylor und David Brown das wohl geschafft haben? Read and rave on nach dem Klick ...

Das Waffenarsenal des Produzenten

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Die kanadische Musikerin Grimes kommt am Freitag ins Berliner Berghain. Nicht nur sie hat erkannt, was aus der Verbindung von Technik und Stimme Großartiges entstehen kann!
Manchmal braucht es ein kleines Genie, das einem Augen und Ohren öffnet. Eines wie Grimes. Hinter diesem Namen versteckt sich die 24-jährige kanadische Musikerin Claire Boucher. Grimes kann in ihrer Musik mühelos den Schalter zwischen Pop und Dance und Electro umlegen. Und wenn sie das tut, dann fällt es einem plötzlich auf: wie selbstverständlich mittlerweile überall in der Musik an der Stimme manipuliert und herumgedoktort wird! In Hip-Hop- und R’n’B-Produktionen, bei Madonna, Lady Gaga, Daft Punk und all den anderen: Effekte auf den Vocals, wo man auch hinhört! Eine „normale“, unbearbeitete Stimme inzwischen eher die Ausnahme als die Regel. Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 2: #1

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So richtig ist mir bis heute nicht klar geworden, warum auf der Debütplatte von Fischerspooner ein „Parental Advisory - Explicit Content“-Sticker klebt: Das „#1“ betitelte Werk der beiden New Yorker Warren Fischer und Casey Spooner, das einen Monat vor den Anschlägen aufs World Trade Center 2001 veröffentlicht wurde, hat so gar nichts Verruchtes. Aber nicht deshalb ist das eine meiner Lieblingsplatten. Sondern wegen der Songs. Selten so oft ein Album gehört und dabei solch diebisches Vergnügen verspürt, was dann meist in die Erkenntnis mündete: „Hammer!“ Darf die Analyse ein bisschen tiefer gehen? Gerne! Read and rave on nach dem Klick ...

Schon wieder zurück in die Vergangenheit!

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Ein kurzer Einblick in den Redaktionsalltag bei ByteFM: Kommt eine E-Mail an, da wird gefragt: „Martin, hast Du nicht Lust, mal wieder einen 80er-Jahre-Mix zu machen? Für die Nacht? Und dann auch ein paar Worte dazu schreiben.“ Ein neuer Mix? Ich weiß nicht. Hätte ich? Ja, irgendwie schon. Aber was dazu schreiben? Denn eigentlich habe ich mich schon beim letzten Mal sehr persönlich den 80ern und was sie mir bedeuteten gewidmet. Ausgeschrieben, so kam es mir vor. Aber ausgeschrieben, das gibt es ja gar nicht! Read and rave on nach dem Klick ...

Gib mir den Geist, Polica!

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Vor einem Jahr gab es sie noch gar nicht, die amerikanische Band „Polica“. Mittlerweile wird sie als das nächste große Ding gehandelt. Hype-Alarm also – aber hat Polica das auch verdient? Klar, haben sie! Give You The Ghost heißt die Platte, die jetzt auch bei uns im Laden steht. Read and rave on nach dem Klick ...

Meine Lieblingsplatten, Teil 1: Solaris

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Die Formulierung „Teil 1“ in der Überschrift deutet es ja schon an: Hier beginnt gerade etwas Neues. Aufregendes. Überraschendes. Und zwar nicht nur hier auf der Technoarm-Seite, sondern auch im Radio. Aus meinen überquellenden CD- und Plattenregalen werden noch einmal die wichtigsten, schönsten, besten Alben oder 12-Inches herausgekramt. Hier im Technoarm dann die Analyse, die von „Einfach nur grandios“ bis hin zu einem mehrseitigen Aufsatz reichen kann. Und dann in meiner Sendung „Electro Royale“ bei ByteFM die dazugehörige Musik, zwei bis drei Tracks. Den Anfang macht ein Album aus dem Jahr 2000: Solaris von Photek. Read and rave on nach dem Klick ...

WARUM???

David Guetta

Vorstoß ins Unbekannte

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Einer, der mich schon eine ganze Weile begleitet: Der Berliner Produzent und DJ Sascha Funke. Schon komisch: Alle Welt - auch hier beim Technoarm - hat über das Pärchen-Album von „Dapayk & Padberg“ geschrieben, aber auf „Unknown“ von Sascha Funke und seiner Frau Julienne Dessagne musste ich zufällig stoßen – kaum irgendwo war etwas darüber zu lesen. Vielleicht liegt es daran, dass hier kein TV-bekanntes Model mitwirkt. Aber ungerecht bleibt es: „Saschienne“ machen nämlich die bessere Musik! Sehr atmosphärischer, melancholischer und, um mal wieder mein Lieblingswort herauszukramen, deeper Tech-House trifft auf poppig-ruhiges Songwriting. Sascha Funke, übrigens ein alter Buddy von Paul Kalkbrenner, hat sich nie in den Vordergrund gedrängt. Das tun er und seine Frau auch jetzt nicht. Aber gerade das ist die Stärke von „Unknown“.

Haiku im April

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Jetzt, wo der April schon fast vorbei ist, kommt doch noch der bislang zurückgehaltene Monats-Haiku vorbeigerauscht. Ich hätte es wohl nicht mehr hinbekommen, aber ein ausgesprochener Japan- und Lebenskenner hat den Job für mich übernommen. Nur noch mal zur Erklärung: Fünf Silben, sieben Silben, fünf Silben, das ist das richtige Haiku-Versmaß, damit glauben die Japaner alles ausdrücken zu können. Mensch, dass ich das noch mal erleben darf: Wirklich der erste Gast-Haiku beim Technoarm. Read and rave on nach dem Klick ...

Mittekill: schwach, alt, gelangweilt

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Als Berliner, der in Charlottenburg groß geworden ist und den es irgendwann nach Mitte verschlagen hat, grüble ich seit Jahren über diesem Namen: Mittekill. Er stammt aus einer Zeit, als Berlin wirklich nur aus „Mitte“ zu bestehen schien und das jeden nervte – nun ja, fast jeden, die damals noch „Mitte-Boys“ und –„Girls“ genannten Hipster ausgenommen. Jetzt, wo es ein neues Mittekill-Album gibt, darf ich weiter grübeln - und noch einmal über die Vergangenheit nachdenken. Read and rave on nach dem Klick ...

Mein Netz hieß Festnetz

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Ein Selbstversuch: Ich will über die Zukunft schreiben. Das haben vor mir schon andere gemacht. Und auch das, was ich über diese Zukunft zu sagen habe, ist nicht unbedingt neu. Ich erhoffe mir aber - Achtung, Pathos! - nichts weniger als einen Moment der Erleuchtung. Meine eigenen Gedanken, schwarz auf weiß niedergeschrieben, sollen einen Zustand der Ignoranz beenden: Nicht nur wissen, dass alles anders wird. Sondern sich auch wirklich darauf einstellen. Könnte von Vorteil sein. Wanna join me? Read and rave on nach dem Klick ...

Er wieder!

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Es ist offensichtlich, dass manche Leute „ihren“ Club als ihr Wohn-, an besonders heftigen Wochenenden sogar als ihr Schlafzimmer begreifen. Aber eigentlich sind Club und Zuhause natürlich zwei völlig verschiedene Sachen. Musik, die am einen Ort funktioniert, passt so gar nicht zum anderen. So viel theoretische Vorbetrachtung ist nötig, will man sich der Mix-CD von Fritz Kalkbrenner, dem kleinen Bruder vom Star-Produzenten Paul Kalkbrenner, richtig nähern. Denn so gerne es Fritz vielleicht hätte: Im Club dürfte seine „Suol Mates“ nicht richtig durchstarten – dazu ist sie nämlich viel zu durchdacht und wechselhaft, nicht „gerade“ genug. Abseits der Tanzfläche aber sieht das ganz anders aus: Fritz Kalkbrenner offenbart seine beiden großen Leidenschaften, den Soul und den warmen TechnoHouse und führt sie auf ziemlich einzigartige Weise zusammen. Eine Reise von Detroit nach Berlin, bei der man nicht nur tausende Kilometer überbrückt, sondern auch einige Jahrzehnte.

Der Klang der Familie

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Was der Planet hier rechts zu suchen hat? DER Planet eigentlich nichts, aber ein Planet schon: So hieß nämlich vor gut 20 Jahren einer der spannendsten Clubs, die Berlin zu bieten hatte. Ja, ein Techno-Club. Er spielt eine kleine Rolle im Buch „Der Klang der Familie“, das Svent VT und Felix Denk gerade veröffentlicht haben: Berlin, Techno und die Wende, heißt es im Untertitel. Die Geschichte der elektronischen Tanzmusik nicht nur in Deutschland. Und fast alle kommen sie zu Wort, die damals ein Wörtchen mitzureden hatten. Dr. Motte, Westbam, Tanith, Paul van Dyk, Mijk van Dijk, Rok, Jauche, Wolle XDP und viele viele andere. Read and rave on nach dem Klick ...

Terranova und das Hotel der Liebe

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Soulig-gefühlvoll und gleichzeitig elektronisch geht es auf „Hotel Amour“, dem neuen Album von Terranova zu. Die Älteren werden sich erinnern: Das Berliner Projekt Terranova tanzte in den 90ern mit trip-hoppigen Sound in der ersten Reihe mit und tauchte danach regelmäßig mit immer wieder veränderten Klängen auf. Die letzten Jahre aber blieb es ruhig, Terranova schien auf dem Friedhof der elektronischen Musik seine Gruft bezogen zu haben. Jetzt aber hat Fetisch, verbliebenes Terranova-Urgestein, noch einmal zugeschlagen, alte Weggefährten reaktiviert und gemeinsam mit dem Produzenten &Me ein neues Album fabriziert. Keine Zombie-Veranstaltung, wie man vielleicht denken könnte, auch kein Alterswerk, sondern eine mal fluffig-locker, mal düster-dichte, coole Platte – für mich die beste seit dem Debüt „Close The Door“.

Deichkind-Konzerkritik in einem Satz:

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Überwältigend, wie immer.

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Music For Those Who Know!

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Woher nur? Woher, woher, woher? Seit einigen Tagen werde ich immer wieder seltsam angeschaut. Ich laufe nämlich mit meinem alten Walkman herum. Damals der beste, den Sony so herstellte (kostete um die 300 Mark), heute nur noch ein seltsames Relikt. Aber es hat einen Grund, warum ich einen auf Tape-Connoisseur mache: Ich höre mir alte Cassetten an, auf denen sich mitgeschnittene Techno-Radio-Shows von Anfang der 90er finden. Auf einem dieser Tapes stieß ich mal wieder auf den Satz „Music for those who know“, den ich mir, Ironie der Walkman-Geschichte, auf die Rückseite meines iPods eingravieren ließ. Ein Zitat, das noch weiter geht: „Music for those who know. Punishment for those who don’t.“ Aber woher stammt es nur? Jeff Mills? Underground Resistance? Mad Mike Banks? Ich würde sagen, es stammt von Jeff Mills. Aber ich weiß nicht, von welcher Platte und stehe ein wenig hilflos da. Da hilft nur, in die Runde zu fragen: Wer kennt es, wer kann helfen?

Dapayk und Padberg liefern "Sweet Nothings"

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Wenn Promis singen, dann geht das mindestens ebenso oft schief wie gut. Mr. Spock und Captain Kirk, Scarlett Johansson, die Fußball-Nationalmannschaft – sie alle haben es probiert und sind dabei ziemlich unterhaltsam gescheitert. Dem Model Eva Padberg, das sich gerade als Heidi-Klum-Ersatz im Fernsehen versucht, hätte mit ihrer nicht sehr kräftigen Stimme ähnliches passieren können. Doch davor bewahrte sie ihr Mann, der in Berlin lebende Techno-Produzent Niklas Worgt. Read and rave on nach dem Klick ...

SXSW-Diary Tag 5: Wiederauferstehung

Seit knapp einer Woche bewege ich mich also auf dem riesigen South-by-Southwest-Festival in Austin. Keine Ahnung, warum ich als gar nicht an Götter glaubender Mensch ausgerechnet die christliche Symbolik bemühe, um die einzelnen Tage mit der passenden Überschrift zu versehen. Vielleicht hat das amerikanische Pathos abgefärbt und ich will mich wichtiger machen als ich bin. Das Stimmungs-Hin-und-Her lässt sich so aber ganz gut beschreiben. Heute jedenfalls ist letzter Tag in Texas. Und leider auch St. Patricks Day, was bedeutet, dass zur Mischung aus Karneval und Love Parade auch noch eine Art Fußballatmosphäre hinzukommt. Jedenfalls auf der Kneipenmeile 6th Street. Aber da bin ich ja gar nicht. Read and rave on nach dem Klick ...

SXSW-Diary Tag 4: Ernüchterung

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So langsam lässt die Energie nach: Musik von allen Ecken und Enden, Austins Kneipenmeile, die 6th Street, eine Mischung aus Fasching, Love Parade und Großraumdisco, eigentlich auch schon alles gesehen und gehört, was ich unbedingt sehen und hören wollte. Nur ein öffentliches langes Interview mit Nas steht noch aus. Und vielleicht das Aussie Barbecue mit einer Reihe von australischen Bands. Aber das alles kommt erst noch - am vierten Tag vom South-by-Southwest-Festival stand erst einmal Eigeninitiative an. Und eine Reihe von deutschen Bands. Das eine ließ sich vom anderen nicht trennen. Read and rave on nach dem Klick ...

SXSW-Diary Tag 3: Erleuchtung

Jetzt, nach ca. 20 Konzerten in den letzten drei Tagen, kann ich es ja gestehen: Ich bin eigentlich gar kein Konzertmensch. Ich interessiere mich für Bands und Produzenten und DJs und Alben und Songs, aber nur bedingt für Live-Auftritte. Liegt wohl daran, dass ich so gut wie nie in die anhimmelnde Fan-Pose falle. Am dritten Tag vom „South by Southwest Music“-Festival in Austin aber war ich tatsächlich nicht nur einmal, sondern mindestens drei Mal hin und weg. Schuld waren eine Kirche, Grimes, Nicolas Jaar und vor allem Purity Ring. Read and rave on nach dem Klick ...

SXSW-Diary Tag 2: Beichte

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Die „normale“ Aufstehzeit hier in Austin, als Teil der South-by-Southwest-Festival-Maschinerie? Irgendwas zwischen 6 Uhr 30 und 7 Uhr 42. Zeitverschiebung eben, wenn auch nicht unbedingt Rock’n’Roll. Aber gar nicht schlecht, um den Tag zu planen. Und dieser zweite SXSW-Tag wollte gut geplant sein, bei 2000 Bands, unter den man zu wählen hat, will man sich schließlich wirklich die besten raussuchen. Wobei klar ist: So was wie „die besten“ gibt es gar nicht. Sonst wäre nicht überall in Austin etwas los, sondern nur an einer Stelle. Hier jedenfalls ein paar weitere Geschichten, von denen die lustigste mit schwulen Bären zu tun hat. Die anderen dagegen eher mit Brooklyn, New York. Read and rave on nach dem Klick ...

SXSW-Diary Tag 1: Taufe

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Das South-by-Southwest- oder auch SXSW-Festival gibt es seit einem Vierteljahrhundert. Für mich aber erst seit zwei Jahren. Ich bin also kein absolutes Greenhorn mehr, aber doch noch ziemlich neu. Immerhin weiß ich mittlerweile so halbwegs, wie es hier in Texas läuft. Und ich weiß, was mich interessiert: Geschichten, Geschichten, Geschichten - nicht immer, aber meistens Musikgeschichten. Die hoffentlich besten davon werden sich in den nächsten Tagen hier beim Technoarm finden. Los geht es mit der Frau, die sich in einen deutschen Herzspezialisten verguckte und die Flucht ergriff, als sie seinen Vornamen erfuhr. Read and rave on nach dem Klick ...

Und es hat KLIK gemacht

Immer wenn ich lese, dass es Griechenland nicht so gut geht - und damit vielen Griechen - beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Ich glaube nämlich, dass „Die Griechen“ für das finanzielle Desaster lange nicht so viel können, wie oft behauptet wird. Und wenn ich mir vorstelle, was in Deutschland passieren würde, wenn wir von allen Seiten gezwungen werden, einzusparen, dann sehe ich schwarz. Aber was tun? Nach Griechenland reisen, um Geld in die Touristenkassen zu bringen? Könnte man machen. Man könnte aber auch einfach auf die Site von Klik Records in Athen gehen und sich den gesamten CD-Katalog bestellen - für 400 Euro inklusive Porto. Ich habe es gemacht ... Read and rave on nach dem Klick ...

"B" wie Loveparade

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Komme gerade von einer Pressekonferenz. „B-parade“! Bin immer noch ein wenig irritiert: Die „B-parade“ will nicht Loveparade sein, plant aber für den Juli 2012 einen großen Umzug rund um die Siegessäule. Also genau dort, wo die Loveparade zwischen 1996 und 2003 und im Jahr 2006 lang zog. B-parade ... Berlin Dance Parade. Seltsame Leute, die dahinter stehen. Seltsam unkonkretes musikalisches Konzept... Read and rave on nach dem Klick ...

Berghain oder Zwerghain?

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Ich fürchte, es war keine gute Idee vom Stern, den bald 47 Jahre alten Journalisten Andreas Wenderoth mit einer Reportage über das Berghain zu beauftragen. Denn was soll der schon über diesen Club erzählen außer ein paar reißerische Geschichte über Drogen und Sex, Drogen und Sex, Drogen und Sex? Obwohl ... eigentlich sind das ja genau die Geschichten, die der Stern gerne in seinem Heft hat. Also aus Stern-Sicht doch die richtige Entscheidung. Aus Sicht eines voyeuristischen Lesers ... vertretbar. Nur die, die das Berghain auch von innen kennen, dürften lachen und weinen zugleich. Read and rave on nach dem Klick ...

Die Nostalgiemaschine

In meinen Augen ist Myspace so etwas wie der Zombie unter den Social Networks, vermutlich nicht nur in meinen Augen. Eigentlich wollte ich gerade meinen Account löschen (der wohl seit 2004, wie ich gerade feststellte, existiert). Denn wer braucht schon nicht richtig funktionierende Webseiten, die Ewigkeiten brauchen, bis sie geladen sind? Und wer braucht schon halb ausgegorene Ideen, die nur sehr sporadisch und sehr halbherzig optimiert werden? Eben. Aber löschen geht nicht - die E-Mail-Adresse, unter der ich da existiert, gibt es nicht mehr. Ein gutes aber hatte die versuchte Löschaktion: Ich habe einen Post gefunden, der gut vier Jahre her ist und der mich innerhalb eines Sekundenbruchteils nostalgisch werden ließ. Wer will, darf ihn jetzt auch lesen. Read and rave on nach dem Klick ...

Medienrummel: Die neue Groove für März

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Let’s make that real quick: Die neue Groove ist da. Und sie ist gut. So gut, dass sie bestimmte Wesen (siehe Foto) gar nicht mehr hergeben wollen. Das liegt an der ziemlich gelungenen Themenauswahl. Während ich das schreibe, laufen auf meiner Anlage alte Trax-Tracks, aber in neuen Remixen, genau der passende Sound für diese Ausgabe. Warum? Read and rave on nach dem Klick ...

Skweee, jetzt auch hieeer

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In keinem Genre wird so viel Musik veröffentlicht wie innerhalb der elektronischen Musik. Das liegt daran, dass die Songs mit Hilfe eines Computers so einfach und schnell gemacht werden können und sich trotzdem professionell anhören, aber es liegt auch daran, dass dort immer wieder neue Mini-Genres auftauchen und Wellen schlagen, die Szenen auf der ganzen Welt vernetzt sind, sich vieles im Fluss befindet. Eines dieser Mini-Genres ist „Skweee“ – eine Musikrichtung, die sich vor fünf, sechs Jahren in Schweden herausgeschält hat und jetzt so langsam auch über die Insiderkreise hinaus bekannt wird. Bei uns ist gerade der bisher nur als Import erhältliche Sampler „Skweee Tooth“ veröffentlicht worden – schöner Anlass, sich das ganze mal anzusehen. Read and rave on nach dem Klick ...

Im Niemandsland zwischen Remix und Edit

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So enthusiastisch die Disco-Musik – und alles was sich drumherum abspielte – in den 70ern gefeiert wurde, so heftig wurde sie nach dem Ende des riesigen Hypes angefeindet. Seit einigen Jahren gibt es ein neues Interesse: Neo-Disco-Produktionen, Wiederveröffentlichungen – und so genannte Edits und Re-Edits - einige wurden gerade veröffentlicht auf dem Doppel-CD-Sampler „Philadelphia International: The Re-Edits“. Read and rave on nach dem Klick ...

Auch Zombies brauchen Liebe

In Schweden ist ja gerade ein Mann entdeckt worden, der zwei Monate lang in seinem eingeschneiten Auto überlebt hat. Mein erster Gedanke, als ich davon las: Das würde einen intensiven Film abgeben. Vielleicht ein wenig langweilig in den Dialogen, aber intensiv. Der Regisseur, Schreiber und Special-Effects-Mann Cole Schreiber wäre vielleicht der Richtige, um das in Bilder umzusetzen. Sein Kurzfilm „Rest“ jedenfalls, den man hier nach dem Klick sehen kann, lässt so etwas vermuten. In „Rest“ geht es um einen amerikanischen Zombie-Soldaten, der über 90 Jahre nach seinem Tod aus seinem Weltkriegsgrab in Frankreich steigt, um seine Geliebte zu suchen. Nicht ganz logisch, aber großartige Bilder und gefühlvolle Filmmusik von Keegan DeWitt. Read and rave on nach dem Klick ...

Der Deichkind-Angriff von ganz unten

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Manchmal könnte man glauben, die Musikindustrie möchte überhaupt nicht überleben: Da bestellt der feine Herr Musikjournalist (ja, genau, ich) das neue Deichkind-Album zwecks Rezension. Erstens kommt es eine Woche NACH der geplanten Besprechung, zweitens in einem ziemlich großen Karton - das Plattenlabel hat freundlicherweise noch 24 weitere Exemplare beigelegt, die jetzt auf möglichst bürokratischem Wege wieder zurückgeschickt werden müssen. Ein Zeichen dafür, dass „Befehl von ganz unten“ nicht so gut läuft? Ein Beleg dafür, dass die Musikindustrie weiter spart und auch in sensiblen Bereichen nur noch Praktikanten einsetzt? Oder der Beweis, dass ich als Kritiker endlich die Rolle spiele, in der ich mich selbst schon lange sehe? Fragen, die erst einmal unbeantwortet bleiben müssen. Widmen wir uns also lieber der Musik. Read and rave on nach dem Klick ...

Henry Rollins vs. Techno-Wikinger

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Das muss hier im Steno-Stil dokumentiert werden, Zeit ist schließlich knapp: Durch Zufall auf Video gestoßen, Henry Rollins vs. Techno Viking. Fälschlicherweise gedacht, beide wären schon mal Thema beim Technoarm gewesen. Beim einen, Henry Rollins, stimmt es. Beim legendären Techno-Wikinger aber nicht.. Dann fiel mir wieder ein: Stimmt, ich wollte ja eigentlich noch mal ausdauernder recherchieren, was der Techno Viking jetzt mach. Aber, siehe oben, Zeit ist knapp. Also besser jetzt als nie: Henry Rollins vs. Techno Viking im Video (Anmerkung: Das Video ist offenbar gelöscht worden. Es bleibt also eine schöne Erinnerung). Und auch wenn Rollins keine schönen Sachen über „Electronic Dance Music“ sagt, bleibt er trotzdem einer meiner Helden. Read and rave on nach dem Klick ...

In der Zeitfalle!

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Was passiert eigentlich, wenn Millionen Jahre alter Sandstein als Fotopapier benutzt, ein altes Science-Fiction-Motive auf die raue Oberfläche projiziert und dann das ganze auch noch reliefartig bearbeitet wird? Dann passiert Kunst. Und es vermischen sich mindestens vier verschiedene Zeitebenen, so dass man ohne weiteres von einer Zeitfalle sprechen kann. Time Trap nennt es Thomas Lucker, so heißt seine Ausstellung und so heißt auch eins der markantesten Bilder/Reliefs/Skulpturen. Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im Februar

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Habe gerade noch mal einen gesamten Zombie-Roman in Haiku-Form gelesen (Zombie Haiku von Ryan Mecum). Genau, immer wieder diese fünf Silben, sieben Silben, fünf Silben, die sich die Japaner gewählt haben, um mehr oder weniger sinnvolle Geschichten zu erzählen, über die man mehr oder weniger nachdenken kann. So eine Zombie-Haiku-Gewalttour kann natürlich nicht ohne Folgen bleiben! Read and rave on nach dem Klick ...

Ausgeraubt nach Clubbesuch

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Wer sich auf die entsprechenden Webseite der Bundespolizei in Sachen Trickdiebstahl begibt, könnte den Glauben an das Gute im Menschen verlieren. Besonders „gut“ gefällt mir der „Hochhebetrick“: „In einer Gaststätte oder Bar behauptet der Taschendieb das Gewicht des Opfers genau schätzen zu können. Während der Taschendieb sein Opfer umklammert und es hochhebt, entwendet der Komplize die Geldbörse.“ Auch nicht schlecht - und vielleicht in Sachen Techno nicht uninteressant, ist der so genannte „Nachtschwärmer-Trick“ - da geht’s im Zug zur Sache! Read and rave on nach dem Klick ...

Medienrummel: Der neue Musikexpress für Februar

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Besonders froh ist der Techno-affine Mensch, wenn er sein Futter nicht fertig serviert bekommt, sondern danach suchen muss. Deshalb freut er sich auch über die neue Ausgabe des Musikexpress. Der ME ist wahrlich keine Zeitschrift, die sich mit besonders viel Engagement über die elektronische Musik hermacht, sondern besitzt schon eine gewisse Rocklastigkeit. Nicht so sehr wie das Rolling Stone Magazine, aber so weit weg von der Intro ist man nicht (das mögen Menschen, die die Intro mögen oder sogar bei ihr arbeiten, anders sehen, aber mir kommt es nun mal so vor). Read and rave on nach dem Klick ...

We Have Band sagt: Ternion! Was sagen wir?

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We Have Band ist eine Band, die eigentlich ganz genau wissen müsste, wo es lang geht: Vor zwei Jahren tauchte sie mit ihrem ersten Album in der Öffentlichkeit auf und alle drei Mitglieder haben früher bei einer Plattenfirma gearbeitet. Und jetzt ein neues Werk namens Ternion – schwieriges Territorium für das Auskenner-Trio. Read and rave on nach dem Klick ...

Als aus deutschem Punk die Neue Welle wurde

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Neue Deutsche Welle ... ein Begriff, über den man sich gut streiten kann - auch heute noch, mehr als 32 Jahre nachdem ihn der Plattenlabelbetreiber Burkhard Seiler alias Der Zensor das erst Mal benutzte. So unterschiedlich die Musik, die darunter zusammengenfasst wird! So gegensätzlich der Anfang und das Ende dieser Liason aus deutscher Sprache und zuerst punkigen, dann poppigen und schlagerhaften Sounds! So griffig und so schwammig zugleich! Read and rave on nach dem Klick ...

Na dann: Willkommen im Candyshop

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Der eine – Jaxson – gehört schon eine halbe Ewigkeit zum Berliner Technogeschehen, der andere - David Keno - ist vor kurzem aus der Schweiz an die Spree gezogen. Nach eine Reihe von gemeinsamen Tracks und Remixen haben die beiden jetzt ihren „Candyshop“ eröffnet. So heißt jedenfalls ihr Tech-House-Album. Candyshop, der Süßwarenladen ... wenn man das wörtlich nimmt, dann klingt das nach sehr viel Zucker, verdorbenem Magen, nach bunten Süßigkeiten und einigermaßen viel Spaß. Read and rave on nach dem Klick ...

Henry Rollins - Punk-Ikone und Endlosredner

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Er redet und redet und redet, der Blick auf die Uhr am Ende verrät: Fast drei Stunden lang. Ohne Pause, nicht einmal einen Schluck Wasser gönnt er sich. Und nur ein einziges Mal liest er von einem Zettel ab, als er all die Dinge aufzählt, die man in Indien nicht mit ins Flugzeug nehmen darf. Henry Rollins, früher einmal Sänger bei der legendären Hardcore-Band Black Flag (und weil wir hier beim Technoarm sind, muss ich das vielleicht noch mal deutlich sagen: Hardcore wie in Punk, nicht Hardcore wie in Techno), Gründer der Rollins Band, Schauspieler, Autor. Henry Rollins wird in zwei Wochen 51 Jahre alt und hat noch immer - oder jetzt gerade - so unglaublich viel zu sagen. Deshalb redet er auch sehr schnell, immer, nicht nur bei diesem Auftritt im Berliner Huxley’s. Read and rave on nach dem Klick ...

Als ich einmal der bekannteste Tätowierer Österreichs war

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Zum Glück habe ich dieses Foto gefunden. Das da auf der rechten Seite. Aufgenommen hat es Rob Kern, der die mitunter ziemlich unterhaltsame Seite „From Out Of Nowhere“ am Laufen hält. Aber es soll hier nicht um Rob gehen, sondern um Katzen, die Frau auf dem Foto. Nicht schwer zu erraten, warum sich Katzen, die als lebendes Gesamtkunstwerk herumläuft, so genannt hat. Aber wie kam es, dass sie mich einmal einen Abend lang für einen Tätowier-Kollegen aus Österreich hielt? Bzw. sogar für den besten Tätowierer Österreichs? Read and rave on nach dem Klick ...

Mäuse im Affenstall

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Nein, sie konnten es ja wirklich nicht ahnen, dass sie mal berühmt werden würden. Sonst hätten sich Jan St. Werner und Andi Toma, als sie vor 19 Jahren zusammen kamen, um von da an als Mouse on Mars elektronische Musik zu machen, einen anderen, ernsteren Namen gegeben. Aber das ist ja nun nicht mehr zu ändern. Und vielleicht sogar ganz gut, Mouse on Mars haben nämlich geschafft, woran so viele andere Bands und Produzenten aus dem elektronischen Lager scheitern: Sie gehen nicht nur sehr einfallsreich und experimentell an ihre Musik heran, sondern nehmen sich dabei auch nicht ernster als nötig, ganz so, als würde der Name sie dazu verpflichten. Read and rave on nach dem Klick ...

Schwarzlicht auf Abwegen

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Ein Album, bei dem man erst einmal etwas länger ausholen muss, um es richtig zu würdigen: Black Lights von Diagrams. Hinter Diagrams steckt Sam Genders, ein Musiker, der früher bei der Folktronica-Band „Tunng“ mitwirkte, dann aber ausstieg, weil er nicht so richtig gut mit Menschen klar kommt – sagt er zumindest im Interview. Tunng waren seltsam und gut, auch vor musikalischen Unmöglichkeiten wie auf Kämmen zu blasen schreckte man nicht zurück, immer weiter wurde die Suche nach idealer Verbindung von Folk, Electronica und schrägen Soundexperimenten getrieben. Read and rave on nach dem Klick ...

Vorwärts in die Vergangenheit!

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Plattenkritikzeit hier beim Technoarm! Die Älteren werden sich erinnern an den „second summer of love“. Er kam 20 Jahre nach dem ersten Liebessommer, 20 Jahre nach Hippie und Flower Power und dem ganzen Zeugs. Er hatte mit elektronischer Musik zu tun, mit Drogen und mit dem lieblichen runden Grinsegesicht namens Smiley. Eine Platte von Poker Flat Recordings verbeugt sich noch einmal vor 1988 und der musikalischen Revolution, die damals vor der Tür stand. Read and rave on nach dem Klick ...

Grödjaz - der größte DJ aller Zeiten!

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass David Guetta schuld ist. Schuld daran, dass Simon Cowell eine TV-Show plant, in der „The World’s Greatest DJ“ gesucht wird. Simon Cowell, das ist der, der bei Britain’s Got Talent, The X Factor und American Idol in etwa die gleiche Rolle spielt oder gespielt hat wie Dieter Bohlen bei DSDS und der in seiner Heimat England noch ein bisschen mehr verachtet wird als Bohlen bei uns, was daran liegen dürfte, dass in Großbritannien Popmusik noch was bedeutet. Cowell jedenfalls sagt, DJs seien die neuen Rockstars. Read and rave on nach dem Klick ...

Medienrummel: Die neue Raveline für Januar

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Da ist sie also wieder … die neue Ausgabe der Raveline! Raveline? Raveline? Wie jetzt, die Raveline war doch pleite? Genau: WAR. Jetzt ist sie wieder da, nur eine einzige Ausgabe fiel aus. Was genau sich hinter den Kulissen abspielte, ist mir nicht so ganz klar. Von Schulden in Höhe von 800.000 Euro war die Rede, sogar der Facebook-Account wurde aufgegeben bzw. musste aufgegeben werden. Stand ja auch schon mal hier beim Technoarm.
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Ein neuer Star-Wars-Film!

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Eigentlich müssten die folgenden Sätze mit „Möge die Macht mit dir sein!“ anfangen. Aber, hey, das ist ja ein total abgelutschter Satz! Also fangen wir einfach so an: Schön, womit manche Menschen so ihre Zeit verbringen. Casey Pugh zum Beispiel. Er hat einen neuen Star-Wars-Film veröffentlicht. Die Geschichte kennt man allerdings, es ist die vom allerersten Krieg-der-Sterne-Film aus dem Jahr 1977. Nur haben hier hunderte von unterschiedlichen Amateur-Filmern jeweils 15 Sekunden des Original-Movies nachgedreht. Zum Teil sehr lustig, zum Teil sehr amateurhaft, mit Kindern, Tieren, als Zeichentrick oder mit Lego-Figuren. Und obwohl (oder vielleicht gerade weil) sehr dilettantisch, sind das alles andere als verschwendete zwei Stunden, die man mit dem Ganzen verbringen kann. Auch die kleinen Technomomente, wenn zum Beispiel Sturmtruppen-Soldaten auf einmal anfangen zu tanzen. Read and rave on nach dem Klick ...

Stirb langsam (Club Edition)

In Berlin wird gestritten. Wieder einmal. Und wieder einmal um die Clubs. „Erst wenn die letzte Eigentumswohnung verkauft, das letzte Dachgeschoss ausgebaut und der letzte Freiraum zerstört ist, werdet ihr feststellen, dass der Prenzlauer Berg die Kleinstadt geworden ist, aus der ihr geflohen seid.“ - mit diesem Plakat protestiert der „Klub der Republik“ gegen seine Schließung – am 19. Januar begann dort die zehntägige Abschiedsparty: Am 29. Januar heißt es: Last Party Before Abrissbirne. Jahrelang hat man sich mit dem Ruf der Hauptstadt des Feierns geschmückt. Und nun schließt ein Club nach dem anderen. Read and rave on nach dem Klick ...

Der rosa (Schein-)Riese

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Bei uns ist die englische Band „The Big Pink“ eine unter vielen – unter sehr vielen. In ihrer Heimat kann sie zwar auch nicht auf großartige Chartsplatzierungen zurückschauen, aber eine Zeit lang wurde sie vom britischen Musikmagazin NME so umschwärmt, dass man vermuten musste: Robbie Furze und Milo Cordell, die beiden Bandmitglieder, haben durchaus das Zeug, groß zu werden. Jetzt sind sie The Big Pink mit neuem Album wieder da und haben jede Form von Bescheidenheit abgelegt: Man will auf die großen Festivalbühnen und hat jede Menge Hymnen im Gepäck. Read and rave on nach dem Klick ...

Haiku im Januar

Das schwierigste an den Haikus, diesen nach japanischem Versmaß geschriebenen kleinen Gedichten, die hier jeden Monat stehen, sind mittlerweile nicht mehr die Zeilen selbst. Sondern dieser Vortext. Wie viel soll noch erklärt werden, ab wann wird es langweilig (für die, die den Technoarm regelmäßig lesen)? Eine Gradwanderung, genau, die jedes Mal aufs Neue mit dem inneren Schweinehund und dem gesunden Menschenverstand unternommen werden muss. Diesmal nur ganz kurz: fünf Silben, sieben Silben, fünf Silben - fertig ist das Mondgesicht und einer ist nicht mehr ansprechbar. Read and rave on nach dem Klick ...

Was ist grün und kifft ohne Ende?

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Umweltschutz hin, Farbe der Hoffnung her: Wenn es im Hip Hop um die Farbe „Grün“ geht, dann kommen zwei ganz andere Dinge in Frage: Geld oder Gras. Im DEUTSCHEN Hip-Hop, wo der grüne Dollar selten Thema ist, bleibt nur das Gras – und zwar das Gras, das unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Grüner Samt heißt das neue Album des Rappers „Marsimoto“, sein zweites unter diesem Namen, insgesamt sein viertes. Dubbig und elektronisch, schräg und verkifft. Read and rave on nach dem Klick ...

Der Countdown läuft ...

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Auch wenn ich weiß, dass 2012 die Welt nicht untergehen wird (weil Marty McFly nämlich ins Jahr 2015 reiste), beeindruckt es mich sehr, was unter zombocalyp.se zu sehen ist. Macht die ganze Sache mit dem nahenden Ende sehr greifbar. Aber was das mit Zombies zu tun hat? Ich weiß es nicht. Aber habe ja meine eigenen Theorien. Hier und hier zum Beispiel.

Medienrummel: Die neue De:Bug für Januar und Februar

Blau sieht sie aus, die neue De:Bug. Außen und innen. Mit zu viel Alkohol hat das aber nicht so viel zu tun. Aber eine ganze Menge mit einem ganz bestimmten Designverständnis, das die Berliner Musikzeitschrift mit denen teilt, über die sie schreibt. Und das sind in dieser Ausgabe unter anderem ... ja, das verrate ich gleich. Read and rave on nach dem Klick ...

Wie schreibt man über Techno?

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So also fängt das neue Jahr an: Mit Agonie und Antriebslosigkeit. Dagegen hilft nur Schein-Enthusiasmus und Selbstzwang. Und die führen zu diesem Artikel, der so tut, als würde er sich richtig aufregen, dabei arbeitet er sich nur ein wenig an Belanglosigkeiten ab. Trotzdem Lust auf Weiterlesen? Aber ich habe euch gewarnt! Read and rave on nach dem Klick ...