Peaches in der Volksbühne
31. 12 19 Floor: Musik

Peaches ist nicht mehr ganz jung, sie ist 1966 in Toronto geboren, ihr bürgerlicher Name: Merrill Beth Nisker. Aber alle Welt kennt sie eben als Peaches, die Electro-Clash-Musikerin, die seit gut 20 Jahren von Berlin aus eine Weltkarriere hingelegt hat. Ich weiß nicht, wie viel die vier Shows in der Berliner Volksbühne gekostet haben, aber sie sehen ziemlich teuer aus. Und professionell, ohne glatt gebügelt zu sein. Im Gegenteil, was da auf der Bühne passiert, wäre früher wohl dankbares Futter für die Boulevardepresse gewesen: Peaches die meiste Zeit mit freiem Oberkörper, auch ihre Tänzer*Innen zeigen Brust, ein queeres, sexpositives, unglaublich gut gelauntes Gewimmel auf der Bühne, große Energie. Aber auch die Musik richtig, richtig gut: Streicherinnen, Blechblasinstrumente, Laserharfen, Synthies, jede Menge Drums bringen die Songs von Peaches auf bisher nicht gewohnte Art (und trotzdem typisch Peaches) auf die Bühne. Das Publikum: begeistert. Die Botschaft auch klar: Peaches ist natürlich die Chefin. Aber das Gegenteil einer toxischen Chefin, eine, die es tatsächlich schafft, ihre Energie auf die anderen zu übertragen - und die Energie der anderen für sich selbst zu nutzen. Ich weiß, mit solchen Sätzen kann sich kaum jemand vorstellen, was denn da nun wirklich passierte. Aber ich musste das hier mal schnell vor allem für mich runterschreiben. Weil, Wiederholung, ich eben so begeistert war (und das vielleicht vorher gar nicht so erwartet hatte). Guten Rutsch!