Kein Wunder: Die Band hat nur einige kleine Soundverschiebungen vorgenommen und auf einmal fallen all die musikalischen Puzzlestücke an genau der richtigen Stelle zusammen. Souliger Electropop, mit dem ordentlich an die Mainstream-Tür gepocht wird. Kratzen ist großartig, aber jetzt bloß nicht reingehen!, möchte man zurufen, doch wahrscheinlich ist das ganz und gar überflüssig. Denn man hört der Musik von Little Dragon nach wie vor an, wo sie herkommt: Aus der Welt des Indie-Pops, wo Experimentieren mit Instrumenten, Klängen und Arrangements nicht nur erlaubt ist, sondern belohnt wird. Wo die Kunst darin besteht, nicht allzu einfache Melodien zu schaffen, die sich dennoch nicht allzu komplex anhören dürfen. Und genau diese Waage zwischen Leichtigkeit und Anspruch bekommt die Band mit ihrem dritten Album hin.

Und wie schafft sie das? Auf der einen Seite mit einem ziemlich geraden Beat, der nicht besonders laut und meist im Vier-Vierteltakt als elektronischer Anker für die Ohren dienen kann. Auf der anderen Seite mit dem auffälligen, natürlichen und schönen Gesang von Sängerin Nagano. Wenig überraschend, dass die Gorillaz um Englands musikalisches Mastermind Damon Albarn Little Dragon für für sich entdeckt haben und gemeinsame Songs und gemeinsame Auftritte initiierten. Und die Gorillaz waren nicht die einzigen, Little Dragon arbeiteten mit Electro-Produzenten zusammen und mit Rock-Bands zusammen. So demonstrierten sie die Bandbreite ihrer Musik und so bereiteten sie wohl auch die Begeisterung vor, die jetzt angesichts ihr neuen Albums herrscht.

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