Mittekill, die Band mit Biss

Flower
Wie heißt die einzige Band der Welt, in deren Wikipedia-Eintrag ich genannt werde? Wie heißt meine Lieblingsband seit bestimmt sechs Jahren? Wie heißt die Band, die hier schon mal ausgiebig beim Technoarm abgefeiert wurde? Wie heißt die Band, von der ich bis vorgestern gar nicht wusste, dass sie inzwischen aus mehr als nur ein oder zwei Menschen besteht? Wie heißt die Band, die sich selbst als Karussell-Band bezeichnet, weil dort gerne die Instrumente gewechselt werden? Und wie heißt die Band, deren Konstante aus Freedarich Greiling besteht? Na klar, Mittekill, die Überschrift hat’s schon verraten. Noch nicht bekannt aber ist, wie ich das Konzert am Samstag im White Trash fand, das Mittekill im Rahmen des Torstrassen Festivals ablieferten.
Jut natürlich, denn, das kann man ja nicht oft genug betonen und das hat mich ja auch in ihren Wikipedia-Eintrag befördert, ich bin schließlich Fan. Es ist aber auch verführerisch, diese Mischung aus deutschsprachigem Indie und Electro (auch wenn es am Samstag weniger elektronisch als für mich gewohnt zuging). Letztendlich sind es sowieso die Texte, die Mittekill zu etwas ganz Besonderem machen: Es reimt sich, ja, aber so ganz und gar unpeinlich, dass selbst bei einer Zeile wie „Jetzt wird gefickt“ nicht betreten zu Boden geschaut werden muss. Intellektuell muss man allerdings auch nicht sein, um Mittekill gut zu finden, eine Hymne wie „Wasser oder Wodka“ versteht schließlich jeder. Und schön, dass dabei vielleicht nicht der ganze, aber zumindest der halbe Laden schrie.
Und jetzt? Jetzt bleibt nur zu wünschen, dass Mittekill und der Herr Freedarich niemals aufhören. Denn was soll er denn dann machen? Unsere Jobs, auch das ist seit dem letzten Album „All But Bored, Weak And Old“ klar und wurde am Samstag auch noch mal betont, will er schließlich nicht.