Rhythm Monks - mehr Schein als Sein

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Ich stehe auf Mönchskutten. Ich stehe auf Musiker hinter Masken. Ich stehe auf futuristische Lichtorgien. Ich stehe auf elektronische Musik. Ich stehe auf düstere Atmosphäre. Ich stehe auf Bass. Und auch wenn all das sich bei einem Konzert der Rhythm Monks vereint, stehe ich nur halb auf die Rhythm Monks. Irgendwas fehlt, schoss es mir während ihres Auftritts in Berlin durch den Kopf.
Festsaal Kreuzberg. Donnerstagnacht, kurz nach elf: Eine Computerstimme verkündet die Philosophie der Rhythm Monks. Bedrohliches Dröhnen, krasse Lichteffekte, sogar die Nebelmaschine wird angeworfen. Und dann geht sie los, die Show der drei Mönche, die anfangs noch unter einer Art Bildschirm-Maske verschwinden, auf der elektronische Muster und Robotergesichter auftauchen können.
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Die drei trommeln ziemlich viel, auf elektronischen und echten Drums, zwischendurch taucht auch eine Tänzerin auf, die mit fluoreszierenden Farbtupfern geschmückt ist. Tribal-Techno, um es mit einem Wort zu beschreiben. Und wie das mit Tribal-Techno so ist: Es dauert eine Weile, bevor man in den Rhythmus kommt. Seltsamerweise lenkt die Show auf der Bühne eher ab als dass sie einem dabei hilft. Schlecht ist das nicht, aber so richtig überzeugend offenbar auch nicht: Immer wieder verlassen Besucher den Saal, enttäuscht von der Musik.

Ich bin nicht enttäuscht, aber auch nicht hellauf begeistert. Vielleicht eher so: Wenn auf der Bühne ein paar zu groß geratene Jawas (Krieg der Sterne) im Stil von Yamato (The Drummers of Japan) agieren, dabei gleichzeitig an Fischerspooner und Daft Punk erinnern, dann sollte das eigentlich echt gut sein. Wenn es das aber nicht ist, dann stimmt was nicht. Und zwar vermutlich mit der Musik: Die ist noch nicht gut genug für die Show auf der Bühne.