Review: SVIIB von School of Seven Bells
12. 03 16 Floor: Musik
SVIIB - ein fröhlich klingendes Album mit dramatisch-tragischer Vorgeschichte! School of Seven Bells kommen aus New York, bestanden mal aus drei Mitgliedern, nämlich den Zwillingsschwestern Deheza – Alejandra und Claudia – und dem Partner von Alejandra, Benjamin Curtis. Es ist aber nur noch eine übrig: nämlich genau dieses Alejandra. Ihre Schwester verließ die School of Seven Bells 2010. Und Benjamin Curtis, starb vor zwei Jahren an Leukämie. Zurück blieben nicht nur eine ziemlich am Boden zerstörte Sängerin, sondern auch eine Reihe von Songs, die allerdings noch nicht fertig produziert waren. Diese Produktion wurde nachgeholt, mit Hilfe des Produzenten Justin Meldal-Johnson, der auch schon mit M83 oder den Nine Inch Nails zusammengearbeitet hat.
Das Ergebnis nennt sich SVIIB – also eine römische Sieben in der Mitte zwischen S und B – und ist zwangsweise die vierte und letzte Platte der School of Seven Bells. Dream Pop, Shoegazing, Synthiesounds, das zeichnete die School of Bell auf ihren ersten Werken aus. Die ruhigeren, träumerischen Momente finden sich hier nicht mehr so häufig, dafür wummst es ganz gut, so, wie schon auf ihrem letzten Album Ghostory. Mächtige Keyboardsounds – mich erinnert das mitunter an 80er-Jahre-Powerpop und das schon mal so als erstes Fazit: eine dramatische Geschichte macht nicht unbedingt ein Meisterwerk. Ach ja, wer wissen will, warum die Band so heißt wie sie heißt: die Schule der sieben Glöckchen ist angeblich eine mysteriöse Taschendieb-Schule in Südamerika, bei der man erst dann seinen Abschluss bekommt, wenn man einer Puppe aus allen Taschen etwas klauen konnte, ohne dass die an ihr befestigten Glocken zu klingeln anfangen.