Delfinarien zu Dancefloors!

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Der Technoarm ist ja nicht nur ein Techno-, sondern auch ein Tierfreund. Wenn im Conny-Land, einem Freizeitpark in der Schweiz, eine Technoparty stattfindet, nicht allzu weit vom Delfinarium entfernt, dann findet er es reflexartig erst einmal alles andere als gut. Sind doch so empfindliche Tiere, die Delfine! Aber wenn der Technoarm dann in verschiedenen Boulevard-Zeitungen lesen muss, dass Techno Tiere tötet - genauer gesagt: zwei Defline -, dann lacht er erst einmal. Was für eine zusammengezimmerte Drecksgeschichte!
Der Reihe nach: Das Conny-Land ist ein Freizeitpark in der Schweiz. Bekannt vor allem für sein Delfinarium. Schon seit einiger Zeit finden auf dem Gelände auch Partys statt. Drinnen. Scheinen so ein bisschen Goa-mäßig angepsycht zu sein. Bei der letzten „Chateau Conny-Land“-Party gab es schon im Vorfeld Ärger, Tierschützer beklagten, es sei viel zu laut für die Delfine. Ob das wirklich so ist? Wer weiß das schon. Die Delfine werden ja ohnehin völlig artfremd (wenn auch den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend) gehalten. Vielleicht haben die andere Sorgen als Musik, vielleicht hören sie die auch gar nicht, so laut scheint es außerhalb der Party-Location nämlich nicht zu sein. Drinnen allerdings schon:



Party am 29.10.2011 findet also statt, obwohl Tierschützer das nicht gut finden. Und anderthalb Wochen später stirbt erst ein, dann der zweite Delphin. Und die einschlägigen Zeitungen fragen natürlich:“ War Techno der Mörder? Oder haben Partygäste die Delfine mit Drogen vergiftet?“ Alles völlige Spekulation, jeder vom Tierschützer bis zum „Reporter“ kocht sein eigenes Süppchen und versucht, die Geschichte für sich auszuschlachten. Ein wenig in Vergessenheit gerät da, was sich sonst so in den letzten Jahren im Conny-Land mit den Delfinen abgespielt hat. Zitat aus Wikipedia:

„Vor allem in den 1990er-Jahren war das Conny-Land immer wieder Zielscheibe der Kritik von Tierschützern: Die Delfinhaltung entsprach zwar den gesetzlichen Vorschriften, wies aber für die Tümmler trotzdem ein recht beschränktes Platzangebot auf. Im Jahr 2000 starb ein Delfin-Baby eine Woche nach seiner Geburt als Folge eines Sauerstoffverlustes während der Geburt und ein anderer Delfin hatte einen Monat später eine Totgeburt. (...) 2002 verendete ein 14 Jahre alter Delfin. 2002 wurde eine neue, 8-mal grössere Delfinlagune eröffnet, die die anhaltende Kritik an der Delfinhaltung mildern konnte. (...) Der im September 2001 geborene Delfin ist am 9. Mai 2008 verendet.“

Ja, Woody Guthrie, der alte folkige Protestsänger, schrieb einst auf seine Gitarre „This Machine Kills Fascists“, aber das war ja nicht wörtlich gemeint. Techno tötet auch keine Tiere. Aber dass Delfine in den Schweizer Bergen (und in all den anderen Swimming-Pools, in denen sie sonst noch so gehalten werden) nicht gerade die idealen Lebensbedingungen vorfinden, dürfte dem größten Trottel klar sein. Mein Vorschlag: Delfine ins Meer. Schwerter zur Pflugscharen. Delfinarien zu Dancefloors!