Beats und Bums: Peer Gynt und Vegard Vinge

Szenenbild aus Peer GyntAcht Jahre sind eine lange Zeit, wenn man auf seine Helden wartet. Ida Müller, Trond Reinholdtsen und Vegard Vinge sind ein bisschen meine Helden, wie man anhand all der Blog-Posts, die sich hier angesammelt haben, sehen kann. Vor acht Jahren sind sie mit ihrem Extremtheater das letzte Mal in Berlin aufgetreten, vor sieben Jahren habe ich eine ihrer Ibsen-Inszenierungen (Vinge arbeitet sich praktisch nur an Ibsen ab) im norwegischen Bergen gesehen. Jetzt also "Peer Gynt". Peer Gynt, also der von Ibsen, ist ein Phantast und Lügenbold, eine Art böser Münchhausen. Bei Vinge, der genialen Bühnenbildnerin und Partnerin Ida Müller und dem Sound-Meister Trond Reinholdtsen ist Peer Gynt auch ein Lügner, aber auch wieder ein junger Mann, der zwischen Mutter-Komplex und Masturbation und Alkohol und Gewalt durch die Welt zieht. Sehr schön und durchaus gegensätzlich beschrieben in den Rezensionen von Elena Philipp für nachtkriitik.de und von Katrin Ullmann von der Zeit. Ich fand den ersten Tag (es folgen…
… noch weitere, wahrscheinlich auch wieder acht Stunden dauernde Aufführungen) ziemlich gut. Auch wenn das Erstaunen und der Schockmoment von "damals", als Vinge und Müller 2011 eine Art Pop-Up-Theater in der Berliner Kastanienallee am Prater veranstaltet haben, sich so nicht wieder eingestellt haben. Wie heißt es doch so schön (also jetzt nicht bei Vinge/Müller): Man kann nicht zwei Mal in den selben Fluss springen. Neugierig? Bilder sagen mehr als tausend Worte:


Hier auch noch ein Foto, kann man das Ganze in Ruhe studieren. Auch wenn es nur ein kleiner Einblick in die wirklich fantastischen Bühnenbilder der Inszenierung ist:
Szenenbild aus Peer Gynt