Schlager, Die Toten Hosen, Frei.Wild und der ganze andere Mist
06. 12 13 Floor: Musik
Ein bisschen gemein ist das schon: fast zwei Wochen tat sich hier nichts auf diesem Blog, die ganze Zeit stand oben auf der Seite der sich langsam, aber sicher selbst überholende Kommentar zur deutschen Album-Top-10 der vorletzten Novemberwoche. Und jetzt das: schon wieder Neues in Sachen Charts. Tja, die werden eben jede Woche erhoben. Und regelmäßig von mir fürs Radio verarztet. Und hier, weil’s sonst keiner aufschreibt, auch noch mal schriftlich. Also bitte: wer die Hitparade auch so schlimm findet wie ich, der darf weiterlesen. Schlagerfans könnten sich auf den Schlips getreten fühlen. Und Fans von Frei-Wild bitte auch.
Auf Platz 10 landet in dieser Woche Adel Tawil mit seinem Album „Lieder“.
Der Berliner Tawil begeisterte sich als junger Mensch für viele Sachen, vor allem für die Musik. Schade, dass man das seinem ersten Soloalbum nicht anhört – sein angesoulter Schlagerpop löst bei mir Schlafattacken aus.
Alles andere als tödliche Langweile auf Platz 9, da liegt die amerikanische Sängerin Pink mit ihrer Live-DVD: The Truth About Love Tour.
Pink hat sehr, sehr, sehr viel Energie. Das gefällt mir. Aber ein bisschen sind diese Konzertmitschnitte auch wie der Friedhof der Kuscheltiere: Songs, die man schon lange gedanklich beerdigt hatte, kehren zurück in die Welt der Lebenden. Wie im Film geht’s nach langem Hin und Her am Ende nicht wirklich gut aus.
Platz 8: Eminem mit seiner Marshall Mathers LP 2.
Ich habe Eminem immer für einen Guten gehalten. Für einen, von dem irgendwann noch mal etwas richtig Tolles kommt, das nicht nur den Hip-Hop-Kosmos, sondern die ganze Popmusik auf den Kopf stellt. Das hier ist es nicht.
Platz 7: Beatrice Egli mit „Pure Lebensfreude“.
Industriegemachte, heuchlerische Musik. Im Grunde genommen genau der gleiche Mist, den die Schweizerin nach ihrem DSDS-Gewinn im Mai unter dem Titel „Glücksgefühle“ auf den Markt warf. Jetzt also „Pure Lebensfreude“ – zynische Lieder für Menschen, die belogen werden wollen.
Platz 6: Andrea Berg mit Atlantis.
Ich wünschte, ich könnte Neues aus der Welt der singenden Krankenschwester aus Krefeld berichten. Zum Beispiel, dass ich nach langem Suchen doch noch einen tieferen Sinn in ihren schlichten Songs gefunden hätte. Eine zweite Ebene, die sich erst nach ausgiebigem Hören erschließt und die reich, glücklich, schön, stark und unsterblich macht, wenn man sie denn endlich erkannt hat. Sehen Sie – so etwas richtet Andrea Berg mit ihrer Musik an!
Platz 5: One Direction „Midnight Memories“
Wenn fünf (???) gutaussehende Jungs Musik machen, um pubertierenden Mädchen das Geld aus der Tasche zu ziehen, dann muss das nicht zwangsweise schlechte Musik sein. Es muss aber, wie diese Platte zeigt, auch nicht unbedingt gute Musik sein.
Wir bleiben beim Thema: Platz 4 - Helene Fischer „Farbenspiel“
Viele Worte sind in den letzten Wochen an dieser Stelle verloren worden, um das dauerbrennende Phänomen Helene Fischer zu erklären. Von niemals eingelösten Träumen sprachen mein Kollege Andreas Müller und ich, wir warnten vor dem Schlager im Allgemeinen und vor der Venusfliegenfalle Fischer im Besonderen. Am Ende aber – und das wird sich auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht ändern – ist es ganz simpel: wer sich ernsthaft für Musik interessiert wird diese Platte nicht kaufen. Und wer sie kauft, interessiert sich nicht für Musik.
Platz 3: Die Toten Hosen „Live: Krach der Republik“.
Hätte ich nie gedacht, dass ich einmal etwas Positives über diese Punk-Simulanten aus Düsseldorf sagen würde. Aber hier kommt’s: Mit Abstand das beste deutschsprachige Album, dass es diese Woche in die Top-10 geschafft hat. Gut ist die Musik trotzdem nicht – eher auf nicht ganz so vielen Ebenen furchtbar wie der Rest.
Platz 2: Robbie Williams „Swings Both Ways“
Er war schon bei Take That der Clown. Und je länger seine Karriere dauert, desto öfter wird sie auftauchen: die Frage, was Robbie Williams eigentlich sonst noch zu bieten hat? Persönlichkeit und eine ganz gute Stimme, die helfen, diese alten Schinken in neuer Verpackung zu verkaufen.
Platz 1 Frei.Wild mit „Still“.
Völkische, nationale Soße mit Schlüsselwörtern für den rechten Rand. Das unbeholfene Geschrammel und Gegröhle machts nicht besser. Furchtbare Musik für furchtbare Menschen.
Der Berliner Tawil begeisterte sich als junger Mensch für viele Sachen, vor allem für die Musik. Schade, dass man das seinem ersten Soloalbum nicht anhört – sein angesoulter Schlagerpop löst bei mir Schlafattacken aus.
Alles andere als tödliche Langweile auf Platz 9, da liegt die amerikanische Sängerin Pink mit ihrer Live-DVD: The Truth About Love Tour.
Pink hat sehr, sehr, sehr viel Energie. Das gefällt mir. Aber ein bisschen sind diese Konzertmitschnitte auch wie der Friedhof der Kuscheltiere: Songs, die man schon lange gedanklich beerdigt hatte, kehren zurück in die Welt der Lebenden. Wie im Film geht’s nach langem Hin und Her am Ende nicht wirklich gut aus.
Platz 8: Eminem mit seiner Marshall Mathers LP 2.
Ich habe Eminem immer für einen Guten gehalten. Für einen, von dem irgendwann noch mal etwas richtig Tolles kommt, das nicht nur den Hip-Hop-Kosmos, sondern die ganze Popmusik auf den Kopf stellt. Das hier ist es nicht.
Platz 7: Beatrice Egli mit „Pure Lebensfreude“.
Industriegemachte, heuchlerische Musik. Im Grunde genommen genau der gleiche Mist, den die Schweizerin nach ihrem DSDS-Gewinn im Mai unter dem Titel „Glücksgefühle“ auf den Markt warf. Jetzt also „Pure Lebensfreude“ – zynische Lieder für Menschen, die belogen werden wollen.
Platz 6: Andrea Berg mit Atlantis.
Ich wünschte, ich könnte Neues aus der Welt der singenden Krankenschwester aus Krefeld berichten. Zum Beispiel, dass ich nach langem Suchen doch noch einen tieferen Sinn in ihren schlichten Songs gefunden hätte. Eine zweite Ebene, die sich erst nach ausgiebigem Hören erschließt und die reich, glücklich, schön, stark und unsterblich macht, wenn man sie denn endlich erkannt hat. Sehen Sie – so etwas richtet Andrea Berg mit ihrer Musik an!
Platz 5: One Direction „Midnight Memories“
Wenn fünf (???) gutaussehende Jungs Musik machen, um pubertierenden Mädchen das Geld aus der Tasche zu ziehen, dann muss das nicht zwangsweise schlechte Musik sein. Es muss aber, wie diese Platte zeigt, auch nicht unbedingt gute Musik sein.
Wir bleiben beim Thema: Platz 4 - Helene Fischer „Farbenspiel“
Viele Worte sind in den letzten Wochen an dieser Stelle verloren worden, um das dauerbrennende Phänomen Helene Fischer zu erklären. Von niemals eingelösten Träumen sprachen mein Kollege Andreas Müller und ich, wir warnten vor dem Schlager im Allgemeinen und vor der Venusfliegenfalle Fischer im Besonderen. Am Ende aber – und das wird sich auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht ändern – ist es ganz simpel: wer sich ernsthaft für Musik interessiert wird diese Platte nicht kaufen. Und wer sie kauft, interessiert sich nicht für Musik.
Platz 3: Die Toten Hosen „Live: Krach der Republik“.
Hätte ich nie gedacht, dass ich einmal etwas Positives über diese Punk-Simulanten aus Düsseldorf sagen würde. Aber hier kommt’s: Mit Abstand das beste deutschsprachige Album, dass es diese Woche in die Top-10 geschafft hat. Gut ist die Musik trotzdem nicht – eher auf nicht ganz so vielen Ebenen furchtbar wie der Rest.
Platz 2: Robbie Williams „Swings Both Ways“
Er war schon bei Take That der Clown. Und je länger seine Karriere dauert, desto öfter wird sie auftauchen: die Frage, was Robbie Williams eigentlich sonst noch zu bieten hat? Persönlichkeit und eine ganz gute Stimme, die helfen, diese alten Schinken in neuer Verpackung zu verkaufen.
Platz 1 Frei.Wild mit „Still“.
Völkische, nationale Soße mit Schlüsselwörtern für den rechten Rand. Das unbeholfene Geschrammel und Gegröhle machts nicht besser. Furchtbare Musik für furchtbare Menschen.