Pop-Kultur, Festival-Tag 1

Flower
Da ist er schon wieder vorbei, der erste Tag des Pop-Kultur-Festivals im Berliner Berghain! Und es gibt einiges zu erzählen. Zum Beispiel das hier: es war ein schöner Tag bzw. ein schöner Abend. Das Berghain ist nach wie vor ein geheimnisvoller Ort, auch wenn mit Hilfe eines Tickets (oder eines Pressebändchens) jedes Bangen an der ach so harten Tür umgangen werden kann. Geheimnisvoll, weil dieses alte Heizkraftwerk so viele verwinkelte Orte hat, nicht kaputtsaniert wurde, von einer seltsamen Aura umhüllt wird.
Aber lassen wir das Berghain Berghain sein und widmen uns der Musik und dem Drumherum. Owen Pallett und Isolation Berlin, Andreas Dorau und Lapalux, Inga Copeland und noch so einige mehr sangen, spielten, lasen, diskutierten. Aber wie das immer so ist: ich habe dann doch nur Pantha du Prince, Fenster und Chikiss gesehen. Pantha du Prince, einer der großen Technoromantiker, trat mit Schlagzeuger (der Norweger Bendik Hovik Kjeldsberg) und Scott Mou (Panda-Bear-Kollaborateur) auf. Es ging um Masken und Roben, eine krasse Bassdrum, die das Herz zu Rhythmusstörungen verleitete und hohe Glockentöne bestimmten den Sound. Das mit den Masken und Roben, die irgendwie japanisch anmuteten, geht vermutlich noch besser. Die Musik war gut, sie waberte (und das meine ich jetzt alles im positiven Sinne) von Techno trifft Sisters of Mercy trifft Paul Kalkbrenner trifft Diamanda Galas trifft Kraftwerk. Nach einer Stunde ging ich vom Bass durchgewalkt aus der Halle am Berghain.
Fenster, diese vierköpfige Berliner Band, sang zu ihrem selbstgedrehten Film. Verstörende Bilder wäre jetzt vielleicht zu viel gesagt. Aber irgendwie ein bisschen aus der Bahn warfen sie schon. Aber nicht lange, denn da war ja auch noch die Musik. Eine Band, die Fenster heißt, lässt einen nicht im Regen stehen.
Und eine russische Sängerin, die gleichzeitig zwei Synthies bedienen kann und ein durchsichtiges weißes Kleid trägt, natürlich auch nicht. Chikiss heißt sie, sie spielte in der Panorama Bar im Berghain. Und wenn ich mir was wünschen darf, dann bitte das: Chikiss soll auf meiner Beerdigung (die hoffentlich nicht so bald ansteht) spielen. Mit beiden Synthies.
Morgen mehr!